57- DAS NEUE JAHR STARTET MIT AUSRÜSTUNGSSPECIAL #2
  Unsere Campingausrüstung
09.01.2020, katrin[at]lightriders[dot]info, martin[at]lightriders[dot]info
Unsere Route
In das neue Jahr starten wir mit unserem nächsten Ausrüstungsspecial #2. Neben unserer Radlausrüstung war, speziell im Norden, unsere Campingausrüstung eine wichtige Begleitung auf unserer Tour. Laut unserer Statistik haben wir 69-mal campiert. Genug Gelegenheiten also um etwaige Ausrüstungsmängel bei Zelt, Kocher, Schlafsäcken, etc. gnadenlos aufzudecken. Worauf konnten wir auf unserer siebenmonatigen Tour nicht verzichten und was hat sich letzten Endes als unnötiger Ballast herausgestellt? Darüber wollen wir in diesem Special berichten.

Zunächst hier noch einmal die Auflistung unserer Campingausrüstung

Zelt

Helsport Zelt Lofoten Superlight 3 Camp
Helsport Zeltunterlage Footprint Lofoten Superlight 3 Camp
Heringe Ersatz (6 Stück)
Sea-to-Summit Seam Sealer

Kocher und Kochutensilien

MSR Whisperlite Benzinkocher + 600ml Flasche + Unterlage und Windschutz
Trangia Topf 1L + Deckel
Trangia Topf 600ml
Griffklammer für Töpfe
Emailtassen (2 Stück)
Optimus Löffel, ausziehbar, (2 Stück)
Ortlieb Wassersack 5L
Nalgene Wasserflasche 1L
Bialetti Mokkamaschine Mini Express
Alte Bremsscheibe (160mm) als Adapter für Bialetti+Benzinkocher
Feuerzeug (2 Stück)
Notstreichhölzer (10 Stück)

Wasserfilter

MSR Wasserfilter Miniworks Ex

Schlafutensilien

Mountain Equipment Schlafsack Helium 800
Mountain Equipment Schlafsack Helium 400
Exped Isomatte Synmat UL Lite M(2 Stück)
Cocoon Innenschlafsack Mummyliner Seide (2 Stück)
Exped Kopfpolster Down Pillow
Exped Kopfpolster Air Pillow
Sitzunterlagen (2 Stück)

Sonstiges

LED-Lenser Stirnlampe MH7
LED-Lenser Stirnlampe MH6
Victorinox Taschenmesser (klein)
Victorinox Taschenmesser (mini)
Leatherman Super Tool 200
Kompass
Dünnes Nylonseil (3m)
Spanngurt (2 Stück)
Wäscheklammern (10 Stück)
Gummispinnen (2 Stück)
Mikrofasertuch klein (2 Stück)
Rettungsdecke
Regenschirm (Knirps)
Gefrierbeutel, Plastik (ca. 20 Stück)
Zipp-/Gefrierbeutel, Plastik (ca. 10 Stück)

Was hat sich nun bei unserer Campingausrüstung bewährt?

Zelt und Zeltunterlage
Beim Zelt haben wir uns für eine Ultraleichtvariante, dem Helsport Lofoten Superlight 3 Camp Tunnelzelt, entschieden.

Gewicht und Größe:
Der Vorteil des Zeltes war aber sicherlich die großräumige Apsis. Wir konnten dort ohne Probleme all unsere Gepäckstücke (auch von 3 Personen) unterbringen. Und das war wirklich viel wert. Wir waren auch mit unserer Wahl, das größere Zelt für 3 Personen zu nehmen, zufrieden. Zu zweit war es großräumig im Zelt und zu dritt war es sehr eng, aber für eine überschaubare Zeit möglich.Das Gewicht und die Größe waren für uns ausschlaggebend. Darüber konnten wir auch wirklich nicht meckern. Gewicht für die 3-Personen Variante inklusive alles: Knapp über 2 kg. Auch das Packmaß ist sehr moderat. Als wir einmal in einem Outdoorladen das „normalschwere“ Pendant dieses Zeltes in die Hand nahmen, wussten wir, dass unsere Entscheidung richtig war. Das Zelt und die Zeltunterlage konnten gut in der Ortlieb Lenkerrolle verstaut werden und dann war dort noch etwas Platz für anderes.
Allerdings mussten wir mit dem Ultraleichtgewicht auch die Kompromisse dafür hinnehmen. Natürlich war das Material entsprechend dünn. Relativ schnell waren erste Dehnungsrisse im Überzelt bemerkbar. Mit den Klebepads von Tear Aid konnten wir diese aber gut abdichten.

Belüftung:
Um auf das leichte Gewicht zu kommen wurde natürlich auch beim Innenzelteingang und den Belüftungsluken gespart. Der Eingang ins Innenzelt bestand zur Hälfte aus vollem Gewebe und in der oberen Hälfte aus Moskitonetz. Es gab nur 2 Belüftungsluken. Dies bedeutete bei warmem Wetter allerdings weniger Luftzirkulation. Generell war die Luftzirkulation in dem Zelt eher schlecht. Kondenswasseransammlungen waren die Regel. Am Fußende des Zeltes gibt es keinen zusätzlichen Eingang um das Zelt besser durchlüften zu können. Nur eine unterdimensionierte Belüftungsöffnung. Aber auch das ist sicher dem sehr geringen Gewicht geschuldet. Noch eine interessante Erkenntnis: Das Zelt dient auch gleichzeitig als Insektenfalle. Die Viecher fliegen beim Eingang zwischen Innen- und Außenzelt hinein und weiter Richtung Fußende und sind dann dort gefangen weil sie nicht mehr den Weg zurück finden. Und nachdem es dort nix zum Aufmachen gibt kann man sie auch nicht so einfach wieder freilassen. Wir mussten einige Male das Innenzelt aushängen um die Brummer wieder herauszukriegen. Ansonsten gäbe es beim Zelt zusammenrollen Insektenmus.

Windfestigkeit
Bei dem Lofoten Superlight 3 Camp handelt es sich wie gesagt um ein Tunnelzelt. Das Aufstellen zu zweit ist problemlos und man hat relativ schnell ein System dafür entwickelt. Ebenso für das Verpacken und Zusammenrollen des Zeltes. Alleine stellen wir uns das Aufstellen vor allem bei Wind eher mühselig vor- auch wenn wir dafür schon unsere eigene Technik entwickelt hatten. Wenn das Innenzelt einmal eingehängt ist, kann man es so lassen und gleichzeitig mit dem Außenzelt aufstellen und verpacken. Bei heftigem Wind fanden wir die Tunnelzeltvariante nicht ganz so stabil. Auch wenn wir beim Aufstellen darauf geachtet haben das Zelt in Windrichtung aufzustellen, war das ja kein Garant dafür, dass der Wind nicht dreht. Bei Starkwind, der dann eben vielleicht auf Seitenwind dreht biegen sich die Zeltstangen extrem durch da die nicht gestützte Überzeltfläche im Vergleich zu einem Kuppelzelt wesentlich größer ist. Da es im Fjell so gut wie keine Bäume gibt kann man nur versuchen hinter Hügeln windstillere Plätzchen zu finden.

Dichtheit:
Beim ersten längeren Regenguss gab es Wassereinbruch, aber glücklicherweise nur in der Apsis. Bei einem nagelneuen Zelt hätten wir uns das aber eigentlich nicht erwartet. Laut Hersteller sollten die Fäden bei Wasserkontakt aufquellen und somit die Naht abdichten. Die nachträgliche Nahtabdichtung mit einem SeamSealer für silikonbeschichtete Zelte hat dann funktioniert und es gab keine undichten Stellen mehr. Dieser war allerdings in Norwegen nicht so leicht zu bekommen. Wir würden empfehlen die Naht entweder noch vor Reiseantritt prophylaktisch abzudichten oder einen SeamSealer mitzunehmen.

Zeltabspannung:
Erwähnenswert ist auch, dass die Schlaufen des Innenzelts für die Abspannung mit den Heringen am Fußende zu kurz sind. Der Abstand zwischen Innen- und Außenzelt ist dort zu gering und das Innenzelt kann sich an das Außenzelt anlegen und dann geht’s dort nass durch. Wir haben uns mit einer zusätzlichen „Zwischenschlaufe“ beholfen. Das Innenzelt hing dann dort zwar etwas schlaff herunter aber es blieb trocken und es war für den Rest der Tour kein Problem mehr.

Erkenntnis zu unserem Zelt:
Es war irgendwie eine Hassliebe. Auf der einen Seite das geringe Gewicht und Packmaß, auf der anderen Seite die oben erläuterten Schwachstellen und Unzulänglichkeiten. Unsere Variante würden wir wegen der ungenügenden Belüftung eher nur für kühlere Gegenden empfehlen, vielleicht läuft es auch deswegen unter dem Namen „Lofoten“.

Zeltunterlage/Footprint:
Was sich ausgezahlt hat war die Zeltunterlage („Footprint“) die wir uns zusätzlich geleistet haben. Das bedeutet zwar auch ein paar zusätzliche Gramm aber dafür ist der dünne Zeltboden geschützt und in der Apsis muss nix am nackten Erdboden stehen. Mit dem Footprint kann man das Zelt auch bequem samt Inhalt von einem Platz zum anderen tragen. Das Zelt selbst fällt dabei zwar zusammen, weil Tunnelzelt (ohne Abspannungen hält das nicht von selber wie ein Kuppelzelt), aber das macht eigentlich nix.

Kocher und Kochutensilien:
Beim Kocher haben wir uns für den Multifuel- Benzinkocher MSR Whisperlite entschieden. Vor allem deswegen, weil wir ihn von unserer Grönlandtour schon gekannt haben.

Warum Benzin und nicht Gas?:
Benzin hat gegenüber Gas zunächst ein paar Nachteile. Es wird eine Vorheizphase benötigt, also Flamme anzünden und gleich drauf los kochen wie bei Gas geht nicht. Die Regulierung funktioniert bei einer Gasflamme auch besser als bei Benzin und dreckige Finger gibt es bei Gas auch nicht. Gaskartuschen gibt’s fast überall. Benzin hat aber auch ein paar Vorteile: Man braucht eben keine (Metall-) Gaskartuschen, im Prinzip kann man sich das Benzin in jede beliebige leichte Plastikflasche umfüllen und wenn diese leer ist drückt man sie flach und entsorgt sie bei Gelegenheit. Das heißt, man muss keine vollen bzw. leeren(!) Gaskartuschen mit sich herumschleppen. Man kann die Brennstofflasche auch einfach aufschrauben und nachschauen wie viel Brennstoff noch übrig ist. Bei Gas ist es eher schwieriger abzuschätzen wie lange die Kartusche noch hält und ich würde daher ständig mit mindestens einer Ersatzkartusche rumfahren. Die Standfestigkeit beim Benzinkocher ist auch sehr gut. Der Topf steht nur auf dem Brenner und die Brennstofflasche liegt daneben mit einer Schlauchverbindung. Bei Gaskochern, die die Kartusche direkt unter dem Brenner angeschlossen haben kann schon leichtes Umrühren im Topf ausreichen, um alles umzukippen. Der Windschutz bei so hoch bauenden Kochern ist dann meistens auch schlecht.  Aber auch hier gibt es mittlerweile Modelle mit seitlicher Kartusche und Schlauchverbindung.

Brennstoffversorgung auf unserer Tour:
Die Versorgung mit Brennstoff ist eigentlich bei beiden Systemen gut. Gaskartuschen gibt es in jedem Outdoorgeschäft, aber auch in Baumärkten, Tankstellen und manchmal auch Supermärkten. Ob die dann aber auch auf das jeweilige Gaskochermodell passen ist wieder eine andere Geschichte. Beim Benzin ist es ähnlich, die Versorgungslage kann sich kann aber je nach Land stark unterscheiden. In Dänemark war es am einfachsten. Hier bekommt man Waschbenzin („Rense bensin“) in jedem Supermarkt in der Reinigungsmittelabteilung. In Norwegen dagegen ist Waschbenzin unbekannt. Aber in fast jedem Sportgeschäft gab es das Primus Powerfuel was auch problemlos funktioniert hat. Oft gab’s im Supermarkt 4-Takt Benzin für den Rasenmäher oder Kettensäge in handlichen 1L Flaschen, auch das funktionierte ohne Probleme. Meistens waren das Geschäfte im ländlichen Raum die eher ein Waren-aller-Art Sortiment hatten. Von Dingen des täglichen Bedarfs über Handarbeitssachen, Baumarktwaren bis zu Sportartikeln war alles zu finden. Falls es mal wirklich kein Benzin gegeben hätte, würde unser Kocher auch Petroleum schlucken, das gab es auch fast immer. Meistens in der Grill- und Lampenölabteilung. Petroleum hat allerdings den Nachteil, dass es stärker rußt. Wenn man aber einmal weiß, wo man den Brenner anfassen kann (nicht auf der Unterseite der Brennerpfanne, wo die Vorheizflamme hinkommt!) sind auch dreckige Finger eher kein Problem. Nur in Finnland hatten wir mit der Benzinversorgung leichte Probleme. Wie in Norwegen ist hier Waschbenzin unbekannt, in Sportgeschäften kannten sie nur Gaskartuschen und das Rasenmäherbenzin gab’s nur in 5L Gebinden, das war uns doch ein wenig zu viel. Auf einer Tankstelle könnte man sich vielleicht etwas abfüllen aber in Finnland haben wir meistens ohnehin auf offenem Feuer gekocht. Übrigens, der Brennstoff der unserer Meinung nach in Skandinavien am einfachsten und wirklich überall aufzutreiben ist, ist Brennspiritus/Ethanol.

Fazit zu unserem Benzinkocher:
Wir waren sehr zufrieden und er hat uns nie im Stich gelassen. Zunächst muss man zwar pumpen, dann vorheizen und am Schluss hat man vielleicht schwarze Finger aber dafür muss man nicht mit Metallkartuschen herumhantieren. Über den Brennstoffvorrat ist man auch immer bestens informiert, er hat ordentlich Power, die Standfestigkeit ist gut und der Windschutz ist auch effizient. Benzin ist auch um einiges billiger als Gas und der Brennstoffverbrauch ist eher gering, mit 2L Benzin haben wir Norwegen durchquert!

Kochutensilien:
Eine unserer grundlegendsten Fragen vor der Abreise war auch, ob wir nur einen großen Topf oder zusätzlich noch einen kleinen mitnehmen sollten. Eine wirklich schwierige Entscheidung wink Wir haben uns dann für die Zwei-Topf Taktik entschieden und wir haben es eigentlich nicht bereut. Klar, man hat nur einen Kocher mit, also kann man eh immer nur mit einem Topf kochen aber es war trotzdem praktischer. Erstens lässt sich der kleinere Topf platzsparend im Großen verstauen, also ist es platzmässig kein wirklich größerer Aufwand und zweitens ist es einfach zeitsparender. Meistens hat unsere Vorgehensweise am Morgen wie folgt ausgesehen: Zuerst im großen Topf Wasser für den Tee heiß machen. Währenddessen wurden schon die Zutaten für den Haferbrei (Hafer, Honig, Kakaopulver, Zimt) hervorgekramt und bereit gestellt bzw. schon im kleinen Topf zusammengemischt. Wenn das Teewasser kochte wurden die Teebeutel hinein gehängt und während der Ziehphase des Tees wurde der Haferbrei am Kocher zubereitet. So war letzten Endes beides ungefähr zur gleichen Zeit fertig.
Als Essbesteck hatten wir nur je einen Löffel mit. Eine Gabel ist eigentlich unnötig und als Messer hatten wir eh zwei Taschenmesser mit. Die braucht man aber eher selten wenn vorwiegend Fertignahrung aus dem Packerl, Haferbrei, Reis oder Nudeln am Speiseplan stehen. Teller wurden auch eingespart, entweder wurde direkt aus dem Topf oder aus dem Packerl gefuttert. Bei letzterem spart man sich auch den Abwasch. Der wurde übrigens fast immer einfach mit Wasser und Sand bewerkstelligt.

Wasseraufbewahrung:
Wenn wir schon bei Wasser sind: Unnötig war eigentlich der 5L Ortlieb Wassersack, der wurde auf der Reise ganze zwei Mal verwendet. Warum? Erstens haben wir unsere Campingplätze natürlich so gewählt, dass immer Wasser in der Nähe war und das ist ja in Skandinavien nicht wirklich ein Problem. Zweitens war es untertags meistens so kühl, dass wir wenig getrunken haben und wir unsere zwei 700ml Trinkflaschen unterwegs auch kaum nachfüllen mussten. Meistens war das Wasser aus der zusätzlichen 1L Nalgene Flasche ausreichend. Wenn wir Wasser aus einem Bach oder See entnommen haben, haben wir es immer mit unserem Wasserfilter filtriert, das hat gut funktioniert und sicher ist sicher. Auch dafür haben wir die 1L Nalgene Flasche verwendet, da man hier den Filter direkt aufschrauben kann. Also die hat sich wirklich ausgezahlt.

Mokkamaschine
Die Bialetti Mini war reiner Komfort. Sie passte zum Verstauen in den kleinen Kochtopf und nahm so keinen zusätzlichen Platz weg. Das Problem war eher der Kaffee, der nur in 500g bis 1kg Packungen zu bekommen war. Das ist für eine kaffeetrinkende Person einfach zu viel und bei dem feuchten Wetter kann der dann schon mal schimmlig werden. Nachdem wir auch relativ oft einem Café begegneten, wäre es vielleicht gar nicht nötig gewesen, aber es hat Spaß gemacht, den Kaffee auf dem Kocher zuzubereiten und beim Herausblubbern aus der Bialetti zuzuschauen.

Wasserfilter
Den manuell betriebenen Wasserfilter hatten wir bereits auf unserer Grönlandtour 2011 mit dabei. Diese ältere Version ist etwas größer als mittlerweile erhältliche Wasserfilter. Wir wollten uns deswegen aber nicht extra einen neuen anschaffen. Von Vorteil ist, dass der MSR Miniworks einfach zerlegt werden kann und komplett ohne Batterien auskommt. Er war gewohnt verlässlich. Ab und zu musste der Keramikeinsatz gesäubert werden wenn die Durchflussrate absank. Abgesehen davon funktionierte er einwandfrei. Wir waren froh, ihn dabei zu haben. So hatten wir beim Trinkwasser immer ein gutes Gefühl.

Schlafutensilien
Schlafsäcke:
Wir haben uns hier für Daune entschieden, einfach wegen dem besten Isolations/Gewichtsverhältnis. Die Schlafsäcke haben uns auch gute Dienste geleistet. Natürlich muss man darauf achten, dass man richtig im Schlafsack liegt und er auch gut geschlossen ist. Nur bei mangelhaftem Schließen des Schlafsacks kroch die Kälte hinein. Katrin hat das zu Beginn der Schlafsacknächte im Süden Norwegens getestet und den Kragen bzw. den Kopfüberzug nicht richtig geschlossen. Da kam es zu kälteinduzierten Schlafstörungen. Als alles eng zugemacht wurde, war es auch in Finnland bei -4°C wohlig warm im Schlafsack. Also abgesehen von den ersten Norwegennächten gab es keine Nacht, in der mir (Katrin) so kalt war, dass ich fast kein Auge zubrachte und wir hatten zum Ende hin Nächte mit deutlichen Minusgraden.

Innenschlafsäcke:
Sicher gute Dienste haben uns auch die Innenschlafsäcke aus Seide geleistet. Die haben wir auch ein paar Mal nicht verwendet, weil es sonst zu warm gewesen wäre.

Isomatten:
Auch die Isomatten haben sich bewährt. Im Prinzip sind das kleine Luftmatratzen, die aufgepumpt werden. Ein kleiner Blasebalg ist bei der Matte dabei. Das Resultat ist geringes Gewicht, kleines Packmaß und gute Isolierleistung. Wir hatten eigentlich nie das Gefühl, dass die Kälte vom Boden her in den Schlafsack kriecht. Eine Gefahr ist hier natürlich, dass die Matte ein Loch bekommt oder eine Schweißnaht aufgeht. Davon blieben wir verschont aber für den Notfall ist auch ein Reparaturset bei der Matte dabei. Das einzige Manko ist, dass die Matte auf dem Zeltboden sehr rutschig ist und man bei jeglicher kleinster Schieflage davon rutscht. Wir fragen uns, warum sich noch niemand eine Art Antirutschoberfläche auf der Unterseite überlegt hat. Sonst waren wir mit den Matten zufrieden.

Kopfpölster:
Als gute Anschaffung haben sich die Kopfpölster, ebenfalls von Exped und aufblasbar, erwiesen. Wir sind zunächst ohne gestartet, aber haben sie uns unterwegs nachgekauft, weil es einfach viel komfortabler ist. Das Gewicht und Packmaß ist geringer als ein Paar Socken aber die Schlafqualität steigt dafür enorm an. Der mit Daunen gefüllte Kopfpolster hatte einen kuscheligen, waschbaren Überzug und war daher für Katrin genau das richtige. Auch Martins nicht überzogener Kopfpolster hatte eine weiche Oberfläche und war angenehm. Eventuell sollte man doch in die dafür gemachten Halterungsgummischnüre von Exped für die „Montage an der Isomatte investieren. Dann würde der Kopfpolster vielleicht nicht so oft wegrutschen.
Die Sitzunterlagen waren ebenfalls sehr praktisch und haben sich voll ausgezahlt. Sei es als Sitzunterlage, dass man nicht im Dreck sitzen muss, weil es nass ist oder einfach nur als zusätzliche Isolierschichte. Sie haben auch so gut wie nichts gewogen.

Sonstiges
Stirnlampen
Wir waren beide mit LEDlenser Stirnlampen ausgestattet. Gute Dienste haben sie uns bei den Tunneldurchfahrten geleistet. Erst gegen Ende unserer Reise benötigen wir sie auch Abends/Nachts beim Zelten. Die Stärke war mehr als ausreichend und dass man den Lichtstrahl weiter und enger stellen konnte war von Vorteil. Auch das Rotlicht war uns wichtig, einerseits um es im Notfall als Rücklicht verwenden zu können und auch bei der Nacht/Nordlichtfotografie ist Rotlicht einfach essentiell. Einziges Manko: Katrins Lampe benötigte ein proprietäres Ladekabel, also wieder ein weiteres Kabel, das wir mitschleppen mussten. Das war nicht so schlau.

Kompass:
Den Kompass hatten wir nur für Notfälle dabei, mussten ihn allerdings nie benutzen.

Taschenmesser/ Leatherman:
Beides hat sich definitiv bewährt, sei es fürs Brotschneiden oder Reparieren. Irgendwas kann man immer gebrauchen.

Schnüre/ Spanngurte/ Gummispinnen/ Wäscheklammern:
Wir benötigten alles und waren froh sie dabei gehabt zu haben. Spanngurte, Schnüre und Gummispinnen dienten nicht nur zur Fixierung von Gepäck oder den Rädern auf Fähren, sondern waren auch geniale Wäscheleinen zum Auslüften der Schlafsäcke oder Trocknen von Sachen. Dafür zahlten sich auch die Wäscheklammern aus, dann waren auch die leichten Innenschlafsäcke vor dem Davonfliegen geschützt.

Regenschirm:
Ein Knirps wurde in Dänemark angeschafft. Er hatte sich als nützlicher Begleiter zu den Sanitäranlagen, Küchen, Waschräumen auf Campingplätzen erwiesen. Und auch als Unterstand bei Regeneinbruch während den Radtouren war er nicht zu verachten. Sehr selten kam er auch als Schattenspender zum Einsatz.

Zipp/Gefrierbeutel:
Die Zippbeutel waren für die Lebensmittelaufbewahrung praktisch. Haferflocken, Reis, Nudeln und Kakao wurden in sie umgefüllt um sie platzsparender aufbewahren zu können, als in den Originalverpackungen die meist Kartonboxen waren.

Wir wünschen allen
Et godt nytår
Et godt nyttår
Hyvää uutta vuotta

Ein gutes, neues Jahr!

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