FOTOAUSRÜSTUNG FÜR DIE NORDLICHTFOTOGRAFIE
Das Stativ inklusive Stativkopf
Das Stativ
Das Polarlicht ist eine Leuchterscheinung die sehr gut mit freiem Auge beobachtet werden kann. Dennoch handelt es sich dabei um relativ schwaches Licht weshalb Belichtungszeiten von mehreren Sekunden benötigt werden um aussagekräftige Bilder zu bekommen. Deshalb ist ein Stativ für die Polarlichtfotografie unbedingt notwendig. Ohne Stativ ist es unmöglich verwackelungsfreie Bilder bei derart langen Belichtungszeiten zu erhalten. Da nützen dann auch die beste Kamera und das beste Objektiv der Welt nichts. Wenn man bisher nicht in die Welt der Stative eingetaucht ist könnte man der Meinung sein, dass das eigentlich ein recht simples Ding ist und ja nicht so viel kosten kann. Leider ist das von der Realität weit entfernt und man kann sich nur wundern was man für ein qualitativ hochwertiges Stativ an Geld ausgeben kann. Preise von >900,- EUR für ein leichtes Stativ in edler Carbonausführung sind kein Problem und da ist noch nicht einmal ein Stativkopf oder eine Tasche dabei. Soll man nun in das nächste Geschäft stürzen und sich so ein Edelteil zulegen? Nicht unbedingt, es kommt wie bei so vielen Dingen auf den Einsatzzweck an. Möchte man das Nordlicht einfach nur einmal im Leben gesehen haben und zusätzlich noch ein paar nette Bilder schießen ist ein Stativ in Profiausführung, das dann den Rest seines Lebens im Kasten verstaubt, wohl etwas übertrieben. Hier ist es vielleicht empfehlenswert, ein Stativ im Bekanntenkreis auszuborgen, wenn dies möglich ist. Oder man nimmt das Billig-Teil um 150,- EUR inklusive Kugelkopf und Tasche. Hier empfehle ich aber, das Stativ zunächst ausgiebig vor der Reise zu testen. Wenn man schon in den hohen Norden gereist ist, dort zum ersten Mal das Stativ auspackt und es gleich auseinanderfällt oder der Kugelkopf klemmt ist das ziemlich ärgerlich. Darüber hinaus würde ich die Auswahl und die Qualität des Stativs nach dem geplanten Einsatzzweck und Einsatzhäufigkeit staffeln. Folgende Fragen und Überlegungen können dabei von Bedeutung sein:
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Soll das Stativ auf längere Wanderungen mitgenommen werden? Dann sollte es leicht sein und das Packmaß nicht zu groß. |
- | Wie groß soll das Stativ sein? Das Stativ sollte nicht zu klein sein. Es sollte möglich sein, die Kamera bequem im Stehen zu bedienen. Nachts im Schnee oder Matsch am Boden herumzukriechen, weil das Stativ nur 1 m groß ist, ist nicht sehr lustig. |
- | Hat man vor, das Stativ auch bei (fast) jedem Wind und Wetter zu verwenden? Dann sollte man auf eine robuste Ausführung und einen stabilen Stand achten. Dann könnte man zum Beispiel ein Stativ mit weniger Beinsegmenten wählen (das Packmaß wird dadurch aber wieder größer). |
- | Soll das Stativ auf Reisen immer mit dabei sein? Das Stativ sollte noch in den Reisekoffer passen. |
- | Carbon oder Aluminium? Das Stativ sollte auch bei Kälte gut zu bedienen sein. Ich bevorzuge daher die Carbonvarianten. Diese haben neben dem niedrigeren Gewicht auch den Vorteil, dass sie sich bei tiefen Temperaturen nicht so kalt anfühlen wie die Aluminiumvarianten. Das kann in einer Nordlichtnacht bei der man sehr oft den Standort wechselt und das Stativ herumträgt das Leben entscheidend angenehmer gestalten. Die Hände sind bei der Nordlichtfotografie sowieso immer vom Auskühlen bedroht. Manche Stative besitzen auch an den Beinen Moosgummihüllen als Kälteschutz. Das ist für die Nordlichtfotografie sehr sinnvoll. Falls jedoch das Traumstativ, das ansonsten alle Kriterien erfüllt ausgerechnet ohne Moosgummihüllen daher kommt kann man sich auch selbst behelfen. Zum Beispiel eignen sich dazu auch Neoprenschützer mit Klettverschluss aus dem Fahrradbereich. Die gibt es in verschiedenen Durchmessern und werden normalerweise dazu verwendet, um die Kettenstrebe vor der Kette zu schützen. Die Kosten belaufen sich auf ein paar Euro pro Stück. |
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ein qualitativ hochwertiges Stativ eine Anschaffung fürs Leben ist. Gerade wenn man Geschmack an der Landschaftsfotografie im Allgemeinen gefunden hat ist es sicher nicht verkehrt in ein hochwertiges Stativ zu investieren.
Der Stativkopf
Jetzt hat man sich aus dem ganzen Angebotswirrwarr an Stativen endlich ein geeignetes Produkt ausgewählt und steht dann gleich vor der nächsten Frage: Wie verbinde ich nun das Stativ mit der Kamera? Für die Polarlichtfotografie empfehle ich hierzu einen Kugelkopf. Dieser erlaubt eine stufenlose Verstellung der Kamera in einem zirka halbkugelförmigen Bereich. Kugelköpfe sind relativ zu den Einstellungsmöglichkeiten leicht und einfach zu bedienen. Allerdings gibt es auch bei Kugelköpfen Angebote wie Sand an Meer. Wie findet man nun den richtigen? Grundsätzlich: Auch hier gibt es natürlich wieder Qualitätsabstufungen und die Kriterien sind eigentlich ähnlich wie bei den Stativen. Je intensiver die Nutzung geplant ist, desto höher sollte die Qualität ausfallen.
Ansonsten gilt: Der Kugelkopf sollte unbedingt zum Gewicht der Kamera inklusive dem Objektiv passen. Im Zweifelsfall eine Nummer größer nehmen, vielleicht kommt ja im nächsten Jahr das Superweitwinkelobjektiv mit der superkleinen Blendenzahl und dem supergroßen Gewicht heraus. Das bedeutet, der Kugelkopf sollte die Kamera in jeder Position, also nicht nur im Querformat sondern auch im Hochformat, ohne großen Kraftaufwand absolut sicher klemmen.
Unbedingt empfehlenswert: Ein Kugelkopf mit Wechselplattensystem. Dadurch ist die Montierung der Kamera deutlich schneller und einfacher. Gut ist auch, wenn der Objektivkopf über eine Panoramafunktion verfügt. Das bedeutet, er lässt sich am Stativ um die eigene Achse drehen und in einer beliebigen Position klemmen.
Zum Videofilmen ist ein Kugelkopf nicht so gut geeignet, hier würde ich einen Videokopf empfehlen oder eine Kombination aus Video- und Fotokopf. Diese sind allerdings in guter Qualität oft deutlich schwerer und teurer als Kugelköpfe.
Die Kamera
Welche Art von Kamera ist geeignet, um das Polarlicht zu fotografieren? Grundsätzlich jede die es erlaubt die Belichtung und den Fokus manuell zu steuern. Das heißt, folgende Funktionen sollten manuell verstellbar sein:
- | Belichtungszeit |
- | Blendenzahl (z. B.: F 2,8) |
- | ISO |
- | Entfernung (Fokus) |
Das Polarlicht kann in einer aktiven Phase erstaunliche Leuchtkraft entwickeln. Auch mit einer kleinen Kompaktkamera sollte es dann möglich sein Bilder aufzunehmen wobei ich das ehrlicherweise noch nicht (ernsthaft) versucht habe. Die definitiv größeren Chancen auf schöne Polarlichtfotos hat man garantiert mit den beiden nächsten Kameratypen, den digitalen Spiegelreflexkameras (DSLRs, digital single lens reflex) und den spiegellosen Systemkameras. Warum? Im Prinzip arbeitet man bei der Polarlichtfotografie in einem Grenzbereich der Fotografie, nämlich bei extrem schwachen Lichtverhältnissen. Anders als bei der Tageslichtfotografie, wo man auch ohne Profiequipment Bilder in sehr guter Qualität erhalten kann, spielt bei der Polarlichtfotografie neben der Person hinter der Kamera auch das Material eine wirklich entscheidende Rolle.
Der Bildsensor
Der Bildsensor und seine Größe ist die wichtigste Komponente der Kamera. Allgemein kann man sagen, und das gilt für alle Kameratypen, es kommt bei der Polarlichtfotografie auf die Größe an. Und zwar auf die Bildsensorgröße. Als Faustregel gilt hier: Ein großer Bildsensor ist durch nichts zu ersetzen, außer durch einen größeren Bildsensor. Denn je größer der Bildsensor, desto rauschärmer die Bilder und desto besser die Bildqualität. Warum? Vorausgesetzt die Megapixelanzahl ist gleich, kann im Vergleich zu einem kleinen Bildsensor bei einem größeren Bildsensor auch die Fläche eines einzelnen Pixels größer ausfallen. Bedingt durch die größere Fläche kann der Pixel daher auch mehr Photonen einfangen und das Signal muss weniger künstlich verstärkt werden. Gute Bildqualität erhält man mit Sensoren im APS-C Format beziehungsweise im Optimalfall mit einem Bildsensor im Vollformat.
Die Bildauflösung- Megapixelmonster oder Nachteule?
Aber welche Eigenschaften sollte die Kamera noch haben? Soll man das Megapixelmonster nehmen? Grundsätzlich ist gegen eine hohe Bildauflösung nichts einzuwenden. Mehr Details können nie schaden und man hat die Möglichkeit aus den Bildern Crops mit noch immer ausreichender Auflösung zu erstellen. Wirklich ausgenützt wird eine Kamera mit hoher Auflösung allerdings nur, wenn man vor hat auch großformatige Ausdrucke zu erstellen. Der Nachteil von hohen Pixelzahlen ist allerdings das größere Rauschverhalten, speziell wenn man mit höheren ISO-Werten fotografiert. Das ist bedingt dadurch, dass mehr Pixel auf eine vorgegebenen Sensorgröße „hinein gepresst“ werden. Dadurch muss natürlich jeder Pixel am Sensor etwas kleiner ausfallen und kann daher auch weniger Photonen sammeln. Eine neue Entwicklung bei APS-C und Vollformatkameras sind die sogenannten „back-side illuminated“ (BSI) Bildsensoren. Diese sollen gerade bei hohen Sensorauflösungen ein geringeres Rauschverhalten zeigen. Mit den heutigen modernen Bildsensoren spielt jedoch die Pixelanzahl eigentlich eine untergeordnete Rolle wenn es darum geht, Nordlichter in hoher Qualität abzubilden. Solange man sich auf die Fotografie beschränkt ist das auch sicher richtig aber ganz anders sieht es aus, wenn man auch Echtzeit-Videos der Aurora anfertigen will.
Das bedeutet, für das Rauschverhalten ist eigentlich ein möglichst großer Bildsensor mit einer möglichst geringen Pixelanzahl von Vorteil, da hier jeder Pixel größer ausfallen kann. Nachtaktive Tiere haben eben große Augen. Mit solchen „niedrigpixeligen“ Kameras ist es dann sogar möglich, Echtzeit-Videos der Aurora in ansprechender Qualität zu erstellen. Hier spielt dann auch die geringere Sensorauflösung keine Rolle da diese immer noch größer ist als die für Video verwendeten Auflösungen (auch bei 4K Videos). Die einzige Kamera im Consumer-Bereich (damit meine ich noch leistbar für Normalsterbliche ohne Profiambitionen) die das schafft ist (Stand: Dezember 2018) die Sony A7S beziehungsweise das Nachfolgemodell A7S II. Diese Kamera besitzt einen Vollformatsensor mit lediglich 12 Megapixel. Jede bessere Handykamera hat heutzutage mehr Megapixel (allerdings auf einem Minisensor). Bei der A7S wurde diese geringe Megapixelzahl allerdings bewusst eingesetzt, da es sich hier zwar um eine Fotokamera handelt allerdings mit Schwerpunkt auf hohe Bildqualität bei Video. Wenn man diese Kamera nur für Echtzeit-Nordlichtvideos anschaffen will spielt es bildsensormäßig keine große Rolle ob man die A7S oder die A7S II wählt. In beiden Kameras befindet sich der gleiche Bildsensor. Die größten Unterschiede in den Kameramodellen ist, dass die A7S II 4K-Videos intern aufzeichnen kann (das kann für Nordlichtvideos sehr wohl wichtig sein) und der Bildsensor verfügt über einen 5-Achsen Bildstabilisator (das ist für Nordlichtaufnahmen nicht relevant wegen Stativ).
Sonstige Eigenschaften
In jedem Fall sind beide Kameratypen, DSLRs als auch spiegellose Systemkameras, ausgezeichnet für die Polarlichtfotografie geeignet. Bei einer DSLR sollte man aber darauf achten, dass ein Live-View Modus vorhanden ist. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist ein optischer Sucher in der Nacht nicht wirklich hilfreich, da man hier nur die große Schwärze sieht und sonst nicht viel. Ein vorhandenes Klappdisplay ist auch ein großer Komfortgewinn. Die Kamera ist oft himmelwärts gerichtet und ein Klappdisplay kann die Motivauswahl und die Bildkontrolle sehr vereinfachen ohne sich umständlich unter die Kamera bücken zu müssen.
Das Objektiv
Wenn man auf der Suche nach einem geeigneten Objektiv für die Nordlichtfotografie ist, hat man einen großen Vorteil. Bei der Nordlichtfotografie ist weder ein Autofokus (in der Nacht muss ohnehin manuell fokussiert werden) noch ein integrierter Bildstabilisator (die Kamera befindet sich auf einem Stativ) notwendig. Es können daher auch rein manuelle und damit relativ preisgünstige Objektive in die Auswahl mit einbezogen werden. Trotzdem sollte auf einige Eigenschaften des Objektivs geachtet werden. Von der Brennweite her ist ein weitwinkeliges Objektiv mit einer Brennweite von 24 mm oder weniger empfehlenswert. Mit einem Objektiv mit einer Brennweite von 24 mm oder weniger kann ein weitläufiger Ausschnitt des Himmels und dazu noch eine Landschaft als Vordergrund abgebildet werden.
Exkurs: Brennweitenangaben und verschiedene Sensorgrößen
Die Brennweitenangabe von 24 mm bezieht sich hier auf einen Vollformatsensor. Brennweiten zwischen Kameras mit verschiedenen Sensorgrößen können nicht 1:1 verglichen werden. Bei Kameras mit einem kleineren Bildsensor als Vollformat (sogenannte „Crop-Kameras“) muss die Brennweite mit einem Faktor multipliziert werden um das Vollformat-Äquivalent zu erhalten. Bei Kameras mit einem APS-C Sensor beträgt dieser Faktor ca. 1,5. Das heißt, ein Objektiv mit 24 mm Brennweite auf einer Kamera mit APS-C Sensor entspricht einer Vollformatbrennweite von 36 mm. Bei einer APS-C Kamera empfiehlt sich also für die Nordlichtfotografie ein Objektiv mit einer Brennweite von 16 mm oder geringer. Hier muss man auch aufpassen: Es gibt eigene Objektive für die verschiedenen Sensorgrößen und man muss oft die genauere Objektivbeschreibung durchlesen um herauszufinden für welche Sensorgröße das Objektiv überhaupt geeignet ist. Hier ist die Gefahr eines Fehlkaufes gegeben. Objektive für APS-C Kameras lassen sich zum Beispiel oft auch auf Vollformatkameras montieren, wenn die Hersteller das gleiche Bajonett verwenden. Allerdings wird dann auf einem Vollformatsensor nur ein Bereich in der Größe des APS-C Sensors ausgeleuchtet. Umgekehrt mutiert ein Objektiv für 24 mm Vollformat auf eine APS-C Kamera montiert zu einem 36 mm Objektiv.
Die Objektivblende
Ein weiteres wichtiges Merkmal jedes Objektivs ist die Blende. Mit der Blende wird die Größe der Öffnung bestimmt durch die das Licht auf den Sensor treffen kann. Wieso will man so etwas überhaupt begrenzen? Will man nicht immer so viel Licht wie möglich sammeln können? Im Prinzip ja, aber mit der Blende wird auch das Ausmaß der Tiefenschärfe reguliert. Das ist jener Bereich in einem Foto der scharf abgebildet ist. Jeder kennt Fotos wo zum Beispiel eine Person im Vordergrund scharf abgebildet, der Hintergrund aber verschwommen ist. So ein Effekt wird mit der Blende erzielt. Es gilt, je größer die Blendenöffnung (je kleiner die Blendenzahl) desto geringer die Tiefenschärfe. Die Tiefenschärfe kann bei einer großen Blende nur wenige Zentimeter betragen. Im Extremfall ist bei einem Porträt die Augenpartie scharf abgebildet, die Nasenspitze ist aber bereits unscharf (wenn die Nase lang genug ist). Umgekehrt kann man zum Beispiel mit einer hohen Blendenzahl sicherstellen, dass sowohl ein Motiv im Vorder- als auch Hintergrund scharf abgebildet wird. Bei Tageslicht ist praktisch immer genug Licht vorhanden, hier ist es auch bei weit geschlossener Blende in der Regel kein Problem ein Foto korrekt zu belichten. Wenn hier durch die Blende Licht weggenommen wird stellt das kein großes Problem dar.
Die Blendenzahl
Grob gesagt bestimmt die Blendenzahl (F-Zahl), wie viel Licht durch das Objektiv im Maximalfall durchfallen kann. Das ist allerdings nicht ganz korrekt, da die Blendenzahl rein mathematisch durch die Brennweite und den Blendendurchmesser ermittelt wird. Wie viel Licht tatsächlich durch ein Objektiv hindurchgeht wird aber auch dadurch bestimmt, wie viel Licht durch Reflexion an den Linsen verloren geht. Der tatsächliche Wert wird durch die in der Fotografie nicht so gebräuchliche T-Zahl beschrieben (T = Transmission). Generell kann aber gesagt werden, je niedriger die Blendenzahl (F-Zahl) eines Objektivs ist, desto lichtstärker ist es. Für die Nordlichtfotografie sind Objektive mit Blendenzahlen von 2,8 oder geringer empfehlenswert. Wichtig: Je kleiner die Blendenzahl desto größer der Blendendurchlass und desto mehr Licht kann den Sensor erreichen. Je größer die Blendenzahl, desto weniger Licht erreicht den Sensor. Es gilt, wenn die Blendenzahl um den Faktor 1,4 (ganz genau: √2) höher ist, beträgt die Lichtmenge, die den Sensor erreicht nur noch die Hälfte. Als Beispiel: Wenn ich auf einem Objektiv von F 2,0 auf 2,8 stelle (2,0 x 1,4 = 2,8), reduziere ich die Lichtmenge, die durch das Objektiv hindurch fallen kann um die Hälfte, und von F 2,8 auf 4,0 ist es wieder um die Hälfte weniger. Das heißt, bei F 4,0 erreicht nur ein Viertel der Lichtmenge den Sensor wie bei F 2,0!
Ob man nun eine Fixbrennweite wählt oder ein Zoomobjektiv ist eher Geschmackssache, solange die Brennweite und die Blendenzahl geeignet sind.
Zusatzausrüstung
Kabel-/Fernauslöser
Ein Kabel- oder Fernauslöser für die Kamera ist sehr praktisch. Die Gefahr von Bildverwacklungen ist dadurch verringert, da die Kamera für die Auslösung nicht mehr direkt berührt werden muss. Zusätzlich gewinnt man auch etwas Bewegungsfreiheit.
Stirnlampe mit Rotlicht
Wenn man draußen ist um das Nordlicht zu fotografieren, sollte man immer eine Stirnlampe dabei haben. Erstens, um sich in der Finsternis im Gelände orientieren zu können und zweitens um Einstellungen an der Kamera vorzunehmen bzw. zu kontrollieren. Ein Rotlicht ist hier sehr nützlich, da dies vollkommen ausreichend ist, um beispielsweise an der Kamera den Akku zu wechseln. Das Rotlicht ist auch vorteilhaft, weil man selbst oder andere Personen nicht geblendet werden.
Batteriegriff
Man sollte immer ein paar geladene Reserveakkus in der Jackentasche haben, wenn man auf Nordlichtjagd geht. Während unserer Erfahrung nach die Kamera selbst von Kälte ziemlich unbeeindruckt ist, trifft das auf die Akkus nicht zu. Diesen kann in der Kälte ziemlich schnell der Saft ausgehen. Ein Batteriegriff bringt hier zusätzliche Sicherheit, da er die Kapazität verdoppelt und man vielleicht nicht gerade während feinster Nordlichtaction den Akku wechseln möchte.