UNSERE BISHERIGEN REISEN

An dieser Stelle wollen wir kurz die Orte beschreiben, an die wir schon zur Nordlichtbeobachtung gereist sind.


Norwegen

Bei Flugreisen nach Norwegen mit Umstieg in Oslo ist folgendes zu beachten: Da Norwegen nicht EU-Mitglied ist, kann es sein, dass das aufgegebene Gepäck, obwohl es durchgecheckt wurde, in Oslo persönlich abgeholt, durch den Zoll gebracht und dann wieder normal beim Check-in Schalter wieder aufgegeben werden muss. Das bedeutet auch, dass man nochmals die Sicherheitskontrolle passieren muss. Man sollte daher entsprechend viel Zeit für das Umsteigen in Oslo einberechnen. Bei einigen Flugverbindungen wird das Gepäck tatsächlich durchgecheckt- dies sollte man vorab abklären um zu verhindern, dass man entweder beim Gepäckschalter in Oslo vergebens wartet oder am Ankunftsort ohne Gepäck dasteht weil es in Oslo noch am Gepäckband seine Runden dreht.

Tromsø
Tromsø befindet sich ca. 500 km nördlich des Polarkreises. Es ist die letzte wirklich größere Stadt auf dem Weg Richtung Nordkap. Früher war Tromsø Ausgangspunkt für zahlreiche Arktis- und Nordpolexpeditionen unter anderem auch von Roald Amundsen. Tromsø befindet sich auf einer Insel, die über zwei Brücken und einen Tunnel erreicht werden kann.

Ein Flughafen befindet sich in der Stadt, was die Erreichbarkeit sehr vereinfacht. Eine Anreise per Flugzeug erfolgt üblicherweise über Oslo. Ansonsten kann man noch per Schiff oder Auto anreisen. Eine Zugverbindung existiert allerdings nicht. Diese leichte Erreichbarkeit, dazu noch der Komfort einer größeren Stadt und die Tatsache, dass sich Tromsø praktisch mitten in der Polarlichtzone befindet machen es zu einem hervorragenden Ausgangspunkt für die Polarlichtbeobachtung.
In Tromsø selbst und auch in der näheren Umgebung lassen sich Nordlichter aber nur bei außergewöhnlicher Aktivität gut beobachten, dazu ist die Lichtverschmutzung einfach zu groß. Wenn man sein Quartier aber etwas außerhalb aufgeschlagen hat steht einer erfolgreichen Nordlichtbeobachtung nichts im Wege, außer vielleicht das Wetter.
In Tromsø hat man den Vorteil, dass sich auch untertags viel unternehmen lässt. Es gibt in der Stadt Restaurants, Kaffeehäuser, interessante Museen und Sehenswürdigkeiten wie die Eismeerkathedrale und auch Shoppingmöglichkeiten. Auch die touristische Infrastruktur ist gut ausgebaut. Man kann die Touristeninfo aufsuchen und zum Beispiel eine Walbeobachtungstour, eine Nordlichttour oder einfach nur eine Stadtbesichtigung buchen. Eine Seilbahn bringt einen auf einen Berg um einen sehr schönen Überblick über die Stadt und die Umgebung von Tromsø zu haben. Vielleicht ist dies auch der beste Ort um den Sonnenuntergang und Nordlichter direkt über der Stadt zu beobachten denn die Gondelbahn ist bis spät in die Nacht in Betrieb. Sportlich kann man sich beispielsweise mit Wandern oder Schneeschuhwandern betätigen. Es gibt auch zahlreiche (beleuchtete) Loipen, um den norwegischen Nationalsport Langlaufen auszuüben. Ein Berg mit Skilift für den alpinen Skisport ist in unmittelbarer Nähe von Tromsø ebenfalls vorhanden. Von hier gibt es auch einen schönen Ausblick über die Stadt.
Die Landschaft in der Umgebung von Tromsø ist schon sehr arktisch. Höhere Bäume findet man nur selten, es dominieren die niedrigen Fjellbirken.

Region Evenes/Harstad

Die Region Evenes/Harstad liegt zwar etwas südlicher als Tromsø, man befindet sich hier aber immer noch mitten in der Polarlichtzone und deutlich über dem Polarkreis. Harstad ist eine kleine Stadt und hier gibt es Lokale, Sehenswürdigkeiten und Shoppingmöglichkeiten.

Durch eine Schnellbootverbindung besteht auch die Möglichkeit, Tagesausflüge nach Tromsø und Finnsnes zu unternehmen.
Auch landschaftlich ist dieser Flecken Norwegens sehr schön, höhere Bäume sind zahlreicher, es gibt sogar Baumansammlungen die man als richtigen Wald bezeichnen kann. Auch die schwedische Grenze ist nicht weit und daher bietet sich beispielsweise auch ein Tagesausflug zum Abisko-Nationalpark an.


Finnland

Ivalo/Saariselkä

Ivalo ist ein kleines Städtchen in Finnisch-Lappland und mitten in der Polarlichtzone gelegen. Per Flugzeug ist es von Helsinki aus zu erreichen. Finnland ist Teil der EU und daher wird hier auch mit dem Euro bezahlt. Das Preisniveau ist niedriger als in Norwegen. Ivalo liegt beim riesigen Inari-See, der im Winter zugefroren ist. In Ivalo gibt es relativ viel Lichtverschmutzung aber am See lässt sich das Nordlicht gut beobachten, auch weil man in alle Richtungen freie Sicht hat. Um Ivalo herum und beim Inari-See gibt es viel Wald und die russische Grenze ist auch nicht weit entfernt. Ungefähr 40 km südlich von Ivalo liegt Saariselkä. Dieser Ort besteht hauptsächlich aus Blockhütten, die an Wintergäste vermietet werden da Saariselkä ein Zentrum für Wintersport ist. Hier kann man Langlaufen, Skifahren und Rodeln. Wenn man außerhalb der Saison anreist hat man den Ort fast für sich allein.

Die Lichtverschmutzung in Saariselkä ist nicht so ausgeprägt und man muss sich hier nicht weit vom Ortskern entfernen um Nordlichter gut beobachten zu können. Es kann hier deutlich kälter als an der Küste werden, -30 °C sind keine Seltenheit.


Island

Ganz Island befindet sich praktisch in der Nordlichtzone, und jeder Ort auf der Insel ist deshalb zur Nordlichtbeobachtung geeignet. Daher spielt es auch keine besondere Rolle, an welchem Ort man sein Lager aufschlägt. Hier ist man vor allem vom lokalen Wetter abhängig, das sich immer sehr schnell ändern kann. Die Hauptstadt Reykjavik ist wahrscheinlich die weltweit größte Stadt, die in der Polarlichtzone liegt. Es ist jedenfalls die am nördlichsten gelegene Hauptstadt. Über Reykjavik kann man in Reiseführern sehr unterschiedliche Meinungen lesen. Wir waren jedenfalls positiv überrascht und es hat uns sehr gut gefallen, vielleicht auch, weil wir an dem Tag sehr schönes Wetter hatten. Landschaftlich lässt sich Island nicht lumpen und man bekommt einiges im „Land of Fire and Ice“ geboten, unter anderem riesige Gletscher, Vulkane mit den dazugehörigen Lavafeldern, heiße Quellen, Geysire und eindrucksvolle Wasserfälle. Erwähnenswert ist natürlich auch die sichtbare Bruchlinie zwischen der amerikanischen und europäischen Kontinentalplatte.
Obwohl, bedingt durch den Golfstrom, in Island weitgehend mildes Klima herrscht und sich die Insel knapp unter dem Polarkreis befindet ist sie zum größten Teil baumlos. Die größte Bevölkerungsgruppe Islands stellen vermutlich die Schafe, gefolgt von den Islandpferden.

Im Vergleich zu Norwegen ist das Straßennetz rudimentärer ausgebaut und manchmal muss mit dem Mietwagen auch eine Schotterpiste befahren werden (von denen aber manche von der Benutzung durch die Mietwagenfirma ausgeschlossen sind).


Kanada

Whitehorse

Im kanadischen Yukon Territory befindet sich die Stadt Whitehorse, die per Flugzeug über Vancouver zu erreichen ist. Es soll auch schon Direktflüge nach Whitehorse aus Deutschland gegeben haben. Whitehorse liegt am Yukon River und etwa 500 km unterhalb des Polarkreises.

Hier ist deutlich zu merken, dass das Gebiet schon entlegener als Nordeuropa liegt. Man kann zum Beispiel von Whitehorse nach Süden fahren und erst nach zirka 200 km wieder auf eine etwas größere Ortschaft (Atlin) treffen. Für die Nordlichtbeobachtung bedeutet das natürlich gute Voraussetzungen, da sich die Lichtverschmutzung sehr in Grenzen hält, allein schon deshalb weil es einfach viel weniger Siedlungen als in Skandinavien gibt. Südlich von Whitehorse sind auch zahlreiche Seen gelegen und wer auf der Suche nach Stille und Einsamkeit ist, ist hier genau richtig. Das kulturelle Angebot hält sich in Grenzen und die meisten Sehenswürdigkeiten stammen aus der Goldgräberzeit. Die wahre Hauptattraktion im Yukon ist aber eindeutig die fast grenzenlose Natur und Wildnis. In der Gegend um Whitehorse gibt es ähnlich wie in Finnland viel Wald und auch heiße Quellen wie in Island. Wenn man Glück hat kann man Bergziegen, Karibus, Weißkopfadler oder Luchse in freier Wildbahn beobachten. Bären gibt es hier natürlich auch, aber die verbringen den Winter lieber schlafend.
Ohne Mietwagen geht hier nichts und es kann auch deutlich kälter werden als an der Küste, die ungefähr 250 km entfernt ist. Es kann daher nichts schaden im Falle einer Panne im Wagen ein paar Decken zu haben wenn auf Hilfe gewartet werden muss. Das könnte nämlich länger dauern da das Verkehrsaufkommen in dieser Gegend eher gering ist. Es sollte auch immer auf eine ausreichende Tankfüllung geachtet werden.
Wenn man von Whitehorse aus die nördliche Richtung einschlägt, passiert man kurz vor Dawson die Abzweigung des Dempster Highways. Dabei handelt es sich um die einzige kanadische Straße, die den Polarkreis kreuzt. In der Regel wird es von der Mietwagenfirma jedoch untersagt, den Dempster Highway mit dem Mietauto zu befahren.

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