5- ABSCHIED VON DER DONAU
26.3.2019, katrin[at]lightriders[dot]info
Unsere Route

Mittlerweile hat sich, sofern man nach 5 Tagen davon schon sprechen kann, eine gewisse Routine in der Früh bis zu unserer Abfahrt entwickelt. Meist ist um 7:00 Tagwache (ohne Wecker im Normalfall!), dann wird der Text und die Fotos, die am Abend zuvor für den nächsten Blog vorbereitet wurden, auf der Website eingespielt. Da wir uns momentan noch den Luxus von Zimmer mit Frühstück leisten und genießen geht es dann zum Frühstück um die Energiespeicher aufzufüllen. Die Sachen werden zusammengepackt, das Rad wird beladen und gegen 9:30 geht es los.
An unserem 5. Tourtag erwartete uns Sonnenschein am Morgen und.... enormer Gegenwind. So kämpften wir uns mit durchschnittlich 11-12km/h an einer landschaftlich nicht so aufregenden Strecke von Metten bis Wörth an der Donau. Ich halte mich in dieser Situation gerne im Hintergrund und stärke dem Vordermann den Rücken.... Langweilig wurde uns dennoch nicht. Ein Regenguss hin und wieder ließ uns auch den Prozess des Regengewandes auspacken, anziehen, ausziehen und wieder verstauen einige Male optimieren. Mir war es dann zu blöd und ich ersparte mir Schritt 3 und 4. Die Konsequenz: trotz eingebauter "atmungsaktiver Membran" eine Schwitzerei in den Sonnenmomenten. Ein Blick auf die Wettersituation im Nordwesten: der nächste Regenguss kommt bestimmt! Weiters versuchte ich die Hightechfunktion der Spracherkennung unserer neu angeschafften Actioncam zu trainieren. Nur in etwa 30% mit Erfolg. Das liegt sicherlich an der durch den Wind verursachten Störungsgeräuschen- so meine Interpretation. Andere Reisetelnehmer (ich möchte keinen Namen nennen) behaupten hingegen, dass die Kamera nicht auf hysterische Kreischstimmen reagiert- Frechheit oder beinhart kalkulierte Sabotage. Bei Wörth an der Donau war es dann endlich soweit: wir verließen den Donauradweg nordwärts.

Bei Wörth an der Donau verlassen wir den Donauradweg nordwärts

Dies bedeutet auch, dass wir das im Falle von Windstille gemütliche, ebene Dahinradeln hinter uns lassen. Es geht bergauf und bergauf und dazwischen ein bissl bergab um die verlorenen Höhenmeter gleich wieder bergauf zu strampeln. Aber es lohnt sich: wir haben den ersten Breitengrad nordwärts überschritten.

Der 49. Breitengrad ist überschritten... da waren's nur noch 22

So radelten wir knappe 300 Höhenmeter bergauf bis Aumbach. Welches wir in einem Kurzwintereinbruch mit Graupelschauer gefolgt von dichtem Schneefall erreichen.

Nachdem die Zimmerdichte hier etwas geringer ist als am Donauradweg, entschließen wir uns nach erfolglosen Telefonierversuchen, da montags so gut wie alles geschlossen hat, unser Glück bei einer angeschriebenen Ferienwohnung zu versuchen. Dankenswerterweise erhalten wir trotz nur einer Übernachtung Unterschlupf in einem urgemütlichen Haus. Offensichtlich hat unsere verschneite Erscheinung Mitleid erweckt oder wir waren einfach so sympathisch und wir werden sehr freundlich aufgenommen- auch von dem Riesenschnauzer Henry. Wir werden sogar mit Spaghetti und selbst eingekochter Tomatensauce aus Eigenanbau versorgt. Wir genießen eine wunderbare Sonnenuntergangsstimmung und die Spaghetti natürlich und lassen den Abend in der gemütlichen Unterkunft ausklingen.
Bei Kaffee und Wurstbrot, welches wir gemeinsam mit unseren Vermietern genießen, erfahren wir wie das alte Bauernhaus in liebevoller Kleinarbeit renoviert und den Jetztstand gebracht wurde. Nach dem netten Morgenplausch verabschieden wir uns von Aumbach und es freut mich, dass wir so nette Bekanntschaften auf unserem Weg machen.

Abfahrt aus Aumbach

Bei frischen Temperaturen und teils leicht angezuckerter Landschaft geht es über wunderschöne Waldradwegerl durch den Naturpark Oberer Bayrischer Wald.

Durch den Oberen Bayrischen Wald

Nach einer Energietankpause in Nittenau geht es weiter und wir gelangen in das Oberpfälzer Seenland und den Naturpark Oberpfälzerwald.

DELICIOUS!

Endstation für heute ist für uns Nabburg. Dieses nette Städtchen verlangt uns noch etwas Wadlschmalz ab und verschafft uns noch ein paar zusätzliche Höhenmeter um auf den Hauptplatz zur Gästeinformation zu gelangen. Die hat allerdings bereits geschlossen. So versuchen wir uns an dem aushängenden Informationsmaterial einen Überblick über die Übernachtungsmöglichkeiten zu verschaffen. Da werden wir schon von zwei äusserst netten Personen angesprochen ob wir den Hilfe benötigen. Auf unsere Nachfrage bezüglich Unterkunft geben sie uns Tipps- auch wo man hier gut essen kann. Das erleichert unsere Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit ungemein. Wieder freuen wir uns über die so freundliche Hilfsbereitschaft die uns entgegengebracht wird und beziehen unser Quartier und füllen unsere Energiespeicher mit Pizza auf. Und wieder haben wir an den Tagen 5 und 6 unserer Tour einige Kilometer geschafft- insgesamt haben wir nun 528km am Tacho.

Weiter durch den Oberpfälzer Wald nach Nabburg

 

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