43- ENDE DES KÜSTENRADLNS
27.8.2019, katrin[at]lightriders[dot]info, martin[at]lightriders[dot]info
Unsere Route

23.8.2019
Ab Mitternacht wurde es ruhig auf dem Hurtigrutenschiff MS Nordnorge.

Um 3:30 kamen wir in Vardø an und es wurde zunächst der Warteraum am Kai aufgesucht- wir waren bereit für ein Nickerchen à la Landstreichen Nr 2. Der Warteraum war schnell gefunden, warm war es und Sessel gab es auch. Kurz nachdem wir dort eintrafen, kam auch ein Mann vorbei und meinte, dass der Warteraum nun gesperrt werden würde; aber das Hotel hätte geöffnet. Und so übersiedelten wir zu dem hiesigen Hotel und es war tatsächlich geöffnet. Nachdem wir uns nach einem Zimmer und dem Preis erkundigt hatten, beschlossen wir eine Nacht hier zu bleiben. Der Rezeptionist gab uns noch Tipps für unsere Weiterreise und wir durften das Zimmer gleich beziehen. So konnten wir noch ein paar Stunden Schlaf nachholen. Danach ging es erst einmal in ein Kaffeehaus für ein Frühstück. Gestärkt machten wir einen kleinen Stadtrundgang durch Vardø.

Das Wetter wurde recht sonnig und wir besuchten die nördlichste Festung der Welt,

das Denkmal Steilneset, welches an die Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert in der Finnmark erinnern soll,

und die Drakkar Skulptur.

Sogar die berühmten Moltebeeren haben wir hier gefunden. Reif sind sie allerdings erst, wenn sie sich orange/gelb färben.

Im Supermarkt versorgten wir uns wieder mit dem Notwendigsten für die nächsten Tage bevor wir im Hotelrestaurant lokale Fischspezialitäten, wie Kabeljau und Fischsuppe, zum Abendessen genossen.

24.8.2019
Nach einem guten Frühstück, das wir zur Abwechslung einmal nicht selber zubereiten mussten, starteten wir aus Vardø. Da Vardø auf einer Insel liegt, mussten wir zu allererst einmal durch einen Tunnel unter dem Meer ans Festland radeln. Der war glücklicherweise nur knappe 3km lang und wenig Verkehr war auch. Der Plan war zunächst wieder 40km in nördliche Richtung nach Hamningberg zu fahren. Das soll eine landschaftlich tolle Strecke sein. Nach 10km verschlechterte sich allerdings das Wetter und eine dicke Regen- und Nebelwolke rollte auf uns zu. Wir konnten uns in einer der Vogelbeobachtungshäuschen noch rechtzeitig unterstellen und den Regen abwarten. Kalt war es trotzdem.

Nachdem der Regen nach einer Stunde zwar nachgelassen hatte, die Weitsicht aber schlecht war und Gegenwind aufkam, entschieden wir die Unternehmung Hamningberg abzublasen und gleich in Richtung Süden zu fahren. Mit Rückenwind ging es dann relativ flott aber dennoch recht kühl voran. Auf unserem Weg nahmen wir auch gleich noch den östlichsten Punkt Norwegens am Kibergneset mit.

Hier am Kibergneset trafen wir auch wieder auf ein Relikt des 2. Weltkriegs. An dieser strategisch wichtigen Stelle, der Einfahrt in den Varangerfjord, war die größte deutsche "Kystbatterie" der Finnmark errichtet worden.

Bei dem eher ungemütlichen Wetter musste sich Martin zwischenzeitlich auch noch auf die Suche nach dem Grund für sein Schaltungsproblem machen. Dieser war glücklicherweise relativ schnell gefunden: das Schaltkabel war durch die Lenkerrolle nach mehr als 6000km abgeknickt. Ersatz hatten wir momentan eh keinen zur Verfügung und so fuhr Martin mit nur einem Kettenblatt weiter. Das Wetter besserte sich langsam und als wir nach 40km das Zelt irgendwo im Nirgendwo an einem Bach aufstellten, kam sogar die Sonne heraus. Am sehr frühen Morgen, als ich mal wieder aus dem Zelt musste, war der Himmel klar, die Sonne ging auf und....es gab Frost. Der Sommer ist hiermit für beendet erklärt worden.

25.8.2019
Die Sonne weckte uns am Morgen und wir konnten sogar bei Sonnenschein frühstücken.

Wir fuhren weiter nach Süden und wollten heute Vadsø erreichen. Wir hatten auch heute wieder Glück mit dem Wind und so rollten wir flott dahin. Nur ein überraschendes Café auf der Strecke sorgte für eine Rast.

Als wir in Vadsø ankamen war es bereits wieder zugezogen und wir beschlossen ein Zimmer für diese Nacht zu nehmen. In einem familienbetriebenen Hotel wurde für uns ein Dreibettzimmer hergerichtet und wir genossen den Spätnachmittag im Warmen während es draussen zu regnen anfing.

26.8.2019
Wir genossen an diesem Tag wieder einmal ein Frühstücksbuffet und machten uns gut gestärkt auf den Weg in Richtung Varangerbotn- das Ende des Varangerfjords. Zuerst besorgte sich Martin allerdings im hiesigen Sportgeschäft einen neuen Bowdenzug und reparierte in Spitzengeschwindigkeit seinen Schaltzug. Mit funktionierender Schaltung und  Rückenwind radelten wir auch heute wieder flott dahin.

Bereits gegen 13:00 erreichten wir Varangerbotn und rollten beim erstbesten Café vor. Dort stärkten wir uns mit frischen Waffeln bevor wir im Supermarkt einkauften und zwecks gutem Kaffee in eine Trattoria einkehrten. Hier in Varangerbotn hieß es Abschied nehmen, wir verließen nun das Meer nachdem es uns viele Kilometer auf unserer Tour begleitet hatte. Ob uns unsere weitere Tour nochmals ans Meer führt?

Von nun an geht es für uns im Landesinneren weiter.

Über einen kleinen Hügel erreichten wir den Fluss Tana dem wir von nun an begleiten werden. Wir treffen auch wieder auf die Hauptstrasse E6 die nach Alta führt. Wir allerdings werden weiterhin der  E75 nach Ivalo in Finnland folgen. Für heute aber machen wir nach 63km Schluss und stellen unser Zelt am Campingplatz in Skiipagurra auf. Wie sich herausstellt wäre eine Hütte die bessere Wahl gewesen, da es schon bald zu regnen anfing und so schnell nicht mehr aufhörte.

27.8.2019
Auch heute regnete es fröhlich vor sich hin und die Wettervorhersage prophezeite erst am Nachmittag Besserung. Da keiner von uns Lust hatte im Regen zu fahren, wir nur noch 250km von Ivalo entfernt und sowieso unserem Zeitplan voraus waren, entschlossen wir uns zu einem Ruhetag hier. Und so gab es Brunch statt Frühstück und ein Rumgeschlunze in der gemütlichen Rezeption mit Tee. Für morgen ist gutes Wetter angesagt und....langsam wird es auch für die Nordlichter wieder dunkel genug. Hier prophezeit die Vorhersage ebenfalls gute Chancen für die nächsten Nächte, wobei das Wetter natürlich auch noch mitspielen muss. Wir werden sehen wer von uns als erstes nächtens aus dem gemütlichen Schlafsack kriechen wird.

Gesamtkilometerstand: 6768km

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