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HEY WICKIE HEY!
Wir setzen die Segel- Kurs 68° Nord
7.7.2019, katrin[at]lightriders[dot]info, martin[at]lightriders[dot]info
Unsere Route

2.7.2019
Aufbruch von der Selfjordhütte. Zuerst haben wir die Hütte noch auf Vordermann gebracht und dann ging es bei Sonnenschein  zurück nach Ramberg um dort den Hüttenschlüssel zurückzugeben. Ein nicht unwesentlicher weiterer Grund für den Aufenthalt in Ramberg war die Konsumation eines Frühstücks in einem örtlichen Café. Beim Fertigmachen zum Weiterfahren haben wir dann ein bekanntes Gesicht getroffen. Den Münchner von Værøy hat es auch nach Ramberg verschlagen. Die Schaltungsröllchen (siehe vorheriger Blog) konnte er erfolgreich montieren und jetzt schnurrt der Antrieb wieder. Nach dieser netten Begegnung setzten wir unseren Weg Richtung Leknes fort. Bei Sonnenschein sahen wir zum ersten Mal das blau/türkise Wasser- welches man aus den Werbeprospekten zu Lofoten kennt.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Abstecher nach Nusfjord, ein kleines Fischerdorf an der Südküste. Der Ort und auch die Straße dorthin soll sehr schön sein. Das haben uns Vincent und Bénédicte, die mit ihren Rädern auf dem Weg nach Japan sind und bereits in Lofoten durchgeradelt sind, als Tipp gegeben. Die Straße führte wirklich vor einer spektakulären Bergkulisse nach Nusfjord.

Der 68. Breitengrad wurde zwar bereits auf der Fahrt nach Selfjord überschritten, allerdings haben wir das in dem miesen Wetter und dem vielen Verkehr total übersehen. Bei Nusfjord näherten wir uns aber auf Grund der südlicheren Lage wieder an und beschlossen hier das Breitengradshooting nachzuholen. Wir nähern uns wirklich schön langsam den 71° am Nordkapp.

Bei der Ortseinfahrt von Nusfjord gab es etwas ganz Neues: Die Einfahrt in den Ort war für Autos untersagt und es befand sich ein kleiner Stand am Wegesrand, bei dem man einen Obulus für die Besichtigung entrichten musste/konnte/sollte (so genau haben wir das nicht herausgefunden). Jedenfalls war dieser Stand unbesetzt als wir mit unseren Fahrrädern aufkreuzten also sind wir einfach mal forsch in den Ort hinein gefahren um uns als erstes in der Bakeri (Bäckerei) eine Stärkung zu genehmigen. Grundsätzlich finden wir diese Vorgehensweise der Ortsansässigen in Ordnung, speziell das Verbannen der Autos aus den kleinen Orten oder zumindest aus den Ortszentren, die natürlich nicht für dieses Verkehrsaufkommen ausgelegt sind, hätten wir uns schon bei vielen anderen Ortschaften auch gewünscht (und nicht nur in Norwegen!). Als wir aus der Bakeri wieder weiterzogen, bemerkten wir, dass die "Mautstation" nun besetzt war und wir sind brav hingegangen um nachträglich unseren Beitrag zu leisten. Aufgrund unserer Ehrlichkeit wurde uns gleich der halbe Eintritt erlassen, eine nette Geste wie wir finden. Besichtigt haben wir daraufhin noch einen Kaufmannsladen, der noch so wie in den 50er Jahren eingerichtet war und die Tranraffinerie in der Fischöl aus Dorschleber gewonnen wurde (bis 1991). Hier wurde auch ein Film mit Fotos aus der Zeit gezeigt als die einzige Einnahmequelle in Nusfjord noch der Fischfang war. Das war offenbar bevor die Touristenströme in Lofoten aufgetaucht sind. In jedem Fall ein sehr malerischer Ort

Bei Sonnenschein setzten wir unsere Fahrt aus Nusfjord in Richtung Leknes fort. Hier mussten wir durch den Nappstraumentunnel um auf die nächste Insel, Vestvagøya, zu gelangen. Wir bekamen zwar den Tipp, dass es hier eine eigene Fähre für Radfahrer geben sollte aber wir hatten verabsäumt uns frühzeitig darüber zu informieren. Vor  der Tunneleinfahrt wurde der Verkehr wegen einer Baustelle angehalten und nur mit einem Leitfahrzeug durch den Tunnel gelassen. Es gab zwar einen Fahrrad-/Gehsteig- aber wir waren uns nicht sicher ob wir den wegen der Baustelle befahren konnten und ob dieser auch durchgängig war. Ich fragte bei der Baustellenaufsicht nach ob wir durchfahren könnten oder ob sie Infos zu der Fahrradfähre hätten. Ja, wir könnten auf dem Fußweg durchfahren, er war durchgängig aber wir sollten vorsichtig sein, da der Tunnel unter dem Meer durchführt gibt es zuerst eine steile Abfahrt und danach eine steile Auffahrt. Von der Fahrradfähre wusste man nichts. Martin hatte in der Zwischenzeit die angebliche Fahrradfähre ausfindig gemacht- die wäre allerdings von Nusfjord weggegangen und das jeden Tag nur einmal- um 11:00- das wäre für uns sowieso nicht machbar gewesen. Also nix wie durch durch den 3km langen Tunnel. Da es wegen der Baustelle nur einen einspurigen Verkehr gab und wir auf dem Fußweg fahren konnten, war dies allerdings ganz gut zu fahren.

Weiter ging nun auf der Insel Vestvagøya nach Leknes. Vor Leknes bogen wir allerdings nach Ballstad ab, da wir die Stadt Leknes als Übernachtungsort vermeiden wollten. Ballstad ist zwar ein kleiner Ort, verwirrte uns aber mit der Verteilung des Ortes auf zwei Inseln. Nachdem wir die Erste erfolglos nach Übernachtungsmöglichkeiten abgegrast hatten, gab uns eine sehr nette und engagierte Rorbuvermieterin einen Tipp im anderen Teil von Ballstad nach dem Vandrerhjem (Wanderheim) Ausschau zu halten. Dort sollte es günstige Übernachtungsmöglichkeiten geben. So fuhren wir auf die andere Insel und suchten nach dem Vandrerhjem- das war nicht so einfach ausfindig zu machen und auch bei anderen Rorbuvermietungen war alles ausgebucht. Beim Ortseingang gab es noch einen Campingplatz und unser letzter Versuch eine Unterkunft im Warmen zu finden da wir wieder einmal froren. Hier hatten wir Glück und konnten zwischen Zeltplatz und einem einfachen Zimmer in der umgebauten Garage wählen. Wir entschieden uns für das Zimmer- eine gute Entscheidung wie sich herausstellte. Schon kurz nach unserer Ankunft fing es zu schütten an und das sollte die ganze Nacht so bleiben. Manchmal ist es doch gut ein Weichei zu sein.

3.7.2019
Unser erstes Ziel heute ist Leknes, wo wir alle Sportgeschäfte, drei an der Zahl, nach einer neuen Regenhose für mich abklapperten. Und das bei Sonnenschein. Leider ohne Erfolg. In einem einzigen Geschäft gab es eine fürs Radln ausgelegte Regenhose. Die war allerdings so konzipiert, dass man sie zwar seitlich mit 2 getrennten Reissverschlüssen aufzippen konnte, man sie aber nicht über die Schuhe bzw meine Wanderschuhe brachte. Sinnbefreit, fanden wir und so muss ich wohl die alte noch eine Weile benutzen. Martin hat sich dafür eine neue Radüberhose besorgt- extra leicht natürlich. Seine war bereits durchgesessen.

Und ich trieb immerhin Bienenwachs und Imprägniermittel in handlicher Größe für  meine Wanderschuhe auf. Martin wechselte auch noch schnell seine Bremsbeläge und nach all dem ging es dann relativ spät weiter. Bei dem schönen Wetter entschieden wir die Insel Vestavagøya intensiver zu umrunden und so zweigten wir von der stark befahrenen E10 ab und fuhren entlang der Südküste weiter. Bei einer Gårdsbutikk (Hofladen) für vorwiegend Schafswollprodukte hielten wir- wir hatten ja eh schon Zeit in Leknes liegen gelassen da können wir gleich gemütlich weiter machen. Wir nahmen einen Tee und unterhielten uns lange mit den zwei Damen die die Butikk betrieben. Wir erfuhren dass alles hier 100% norwegisch ist: die Wolle von Schafen aus der Umgebung, gesponnen wird sie in Bergen da es in Nordnorwegen keine Spinnerei gibt  (für den Fall dass ich in Erwägung ziehe eine aufmachen zu wollen, dann wäre das der richtige Ort dafür, sagte man mir hier) und weiter verarbeitet wird wieder hier in Lofoten. Die Strickwaren werden von Damen aus der Umgebung angefertigt. Sehr cooles Projekt- leider ist mein Platzangebot begrenzt, denn so warme Schafswollbekleidung könnte ich bei den Temperaturen schon gut gebrauchen. Wie wir gelernt haben gibt so ein Schaf 2-3kg Wolle. Wir bekamen auch noch Tipps für unsere Weiterreise und nach dieser äusserst netten Begegnung radelten wir an der Küste weiter.

In Stamsund gab es Kaffee im Fischerheim und es ging weiter nach Brustranda auf den einzigen Campingplatz weit und breit wo wir uns eine kleine Hütte mieteten. Abends versorgte ich meine Schuhe noch mit dem Bienenwachs, das hatten sie schon dringend nötig und morgen soll es Regen geben.

4.7.2019
Bei tiefhängenden Wolken und Nebelreissen setzten wir unsere Runde um Vestvagøya fort, entschieden uns aber heute nach Borg zu fahren da auch für morgen kein so tolles Wetter prognostiziert ist und wir dort sowieso ins Wikingermuseum gehen wollten. Die nächsten 30km radelten wir durch kleinste Orte, alle leider ohne Kaffeehaus um sich kurz aufzuwärmen.

Nachdem wir wieder auf die Hautpstraße, die E10, einbogen um nach Borg zu radeln lief uns unvorhergesehen doch noch ein Café über den Weg. Heureka! Wir wärmten uns bei hausgemachten Kanelsnurrer und Kaffee auf. Um der E10 ein weiteres kleines Stück auszuweichen, entschieden wir uns für einen Karrenweg um den Steirapollen. Wie wir noch lernen sollten handelt es sich bei einem Pollen um einen Süßwassersee der allerdings bei Flut mit Salzwasser gespeist wird. Der Karrenweg entpuppte sich als ein äusserst romantischer, zweispurig gemähter Weg durch eine wunderschöne Naturwiese.

Rechts die Schafe, links der Pollen. Immer wieder waren Rastplätze für ein Päuschen freigemäht worden- leider lud das Wetter so gar nicht zum Pausieren ein.

Auch wenn das Radln auf der Wiese recht anstrengend war hat sich der kleine Umweg um die E10 gelohnt.

Weiter ging es dann schnurstracks auf der E10 nach Borg. Dort wärmten wir uns im Café des Wikingermuseums erst einmal auf und recherchierten ob es hier irgendwo eine warme und trockene Übernachtungsmöglichkeit gab. Die einzige Möglichkeit in der näheren Umgebung war ein Schulheim für Schullandwochen welches ausserhalb der Schulzeit als Hostel verwendet wurde. Dort angekommen war die Türe versperrt aber wie üblich eine Telefonnummer angegeben. Dort riefen wir an und nach 15min wies uns der äusserts zuvorkommende Besitzer in die Hausgepflogenheiten ein und wir befanden uns um 25 Jahre zurüchversetzt im Schullandwochenheim.

5.7.2019
Der Tag begrüßte uns auch heute mit Nebel und tiefhängenden Wolken. Wie es der Zufall wollte, befand sich momentan mein Norwegischlehrer in Lofoten und besuchte nur knappe 4km von Borg entfernt Verwandte. Wir haben uns für diesen Vormittag relativ kurzfristig ein Treffen ausgemacht und so radelten wir in Richtung Eggum. Beim vereinbarten Treffpunkt standen wir eine Weile so herum und überlegten ob wir hier überhaupt richtig waren. Als wir so fragend umher gingen und schauten, rief uns jemand von einem naheliegenden Haus ein "Hallo" zu und winkte uns. Ich dachte- ah das werden wohl die Verwandten sein. Das stellte sich als falsch heraus. Wir wurden gefragt ob wir etwas suchen, woher wir kommen und ob wir nicht einen Kaffee miteinander trinken wollen. Ich erzählte, dass wir hier meinen Norwegischlehrer treffen wollten. So kam es, dass wir zu viert auf der Treppe des Hauses saßen, lieb mit Kaffee und Kuchen versorgt wurden und uns sehr nett unterhielten bis auch mein Norwegischlehrer vorbeikam. Wir bekamen noch eine Führung durch den Originalteil des Hauses der nun eigenhändig erweitert wird. Es war eine wirklich sehr nette Begegnung die wir sicherlich immer in Erinnerung behalten werden. Vielen Dank!.

Mein Norwegischlehrer zeigte uns anschließend "sein" Norwegen und wir bekamen einen Eindruck wie man hier früher gelebt hat und wie gearbeitet wurde. Uns wurde der Stall gezeigt und erklärt wo welches Tier, das Heu und die Gerätschaften untergebracht waren. Zu jedem Haus in dem Tal gab es eine Geschichte und wir folgtem dem Weg das Tal hinauf wo die Kühe auf die Tagesweide geführt wurden. Viele Details durften wir erfahren, wo die erste Bachforelle gefangen wurde, wo die Reuter zum Heutrocknen aufgestellt wurden und wo unerlaubter Weise ins Heu gesprungen wurde. Unter anderem auch wozu diese Gerätschaft hier verwendet wurde- wer weiß es? Lösung gibt es am Ende des Blogs.

Danke für diese ganz persönliche Führung durch Evjedalen!

Nach diesen netten Begegnungen fuhren wieder zurück nach Borg und tauchten ein in die Welt der Wikingerzeit. In Borg wurden in den 80er Jahren die Überreste eines Langhauses gefunden und so wurde eine Rekonstruktion des weltweit größten gefundenen Langhauses hier als Museum erbaut: 83m lang, 12m breit und 12m hoch.

Bei den tiefhängenden Wolken und der Kulisse rundherum konnte man sich das so richtig gut vorstellen- muss nicht gerade kuschelig gewesen sein bei so einem Wetter..... In dem Langhaus erfuhren wir bei einer kurzen Einführung das Grundlegendste über den Fund und die Wikingerzeit. Einige Mythen um die Wikinger wurden ausgeräumt und Martin- der Brain von uns beiden- hätte in der Schule einen Einser für sein Wissen bekommen. Er wusste woher die fälschlicherweise aufgesetzten Hörner am Helm herkamen (von Richard Wagner und seinen Nibelungenringopern) und auch wie die Wikingerzeit (zumindest die Zeit der Eroberungszüge) sein Ende nahm (1066, die Schlacht an der Stamford Bridge). In dem Langhaus konnte man das Meiste anfassen und ausprobieren. Leute waren wie damals angezogen, führten Arbeiten wie früher durch (zB Holzschnitzen, Nähen,....) und man konnte sie zu der damaligen Zeit befragen.

Man konnte Lammeintopf essen, die Rolle des Häuptlings einnehmen

und das Kettenhemd mit Helm anprobieren; diese fielen definitv nicht unter die Kategorie "Lightweight" und waren für unsere Zwecke völlig unbrauchbar. Eine schlanke Figur macht es allerdings

Auch das Aussengelände war großräumig angelegt- inklusive tieriger Gesellen die man zwar nicht ausfragen konnte- dafür aber füttern- vorzugsweise mit frischem saftigen Gras

Wir übten uns auch im Bogenschießen und Axtwerfen. Man kann ja schließlich nie wissen...

Den Abschluss unseres Besuchs bei Wickie machte eine Fahrt mit einer Kopie des Wikingerschiffs Gokstad in der Größe von 65% des Originals.

Während die Wikinger bei ihren Fahrten wohl ab und zu Kettenhemden trugen, entschieden wir uns doch für Schwimmwesten- weil Sicherheit geht vor!

Marke Michelinmännchen, wärmt immerhin bei kaltem Wind. Wir hatten Glück und es kam auch noch die Sonne heraus.

Nach unserem Besuch war es schon recht spät und da es hier wenige Übernachtungsmöglichkeiten gab, deckten wir uns beim Supermarkt nochmals mit dem Nötigsten ein. Da das Wetter nun doch etwas besser war, entschieden wir uns bei unserer Fahrt in Richtung Svolvær noch einen Umweg an die Küste zu nehmen und über den Ort Kvalnes einem kleinem Teilstück der E10 auszuweichen. Hier war fast gar kein Autoverkehr mehr- alles tummelt sich offensichtlich auf der E10. Tolle Aussichten auf grün bewachsene Berge und Hänge und die Küste und kleine Orte waren die paar Kilometer mehr in jedem Fall wert.

Wieder an der E10 angelangt versuchten wir noch in dem 500m entfernten Touristenzentrum eine Hütte zu ergattern da morgen wieder schlechtes Wetter angesagt war. Leider war nichts mehr frei. Allerdings fiel uns der Gårdsveien am Steirapollen von vor 2 Tagen ein und das es dort hin und wieder ein frei gemähtes Platzerl gab. Also fuhren wir dorthin zurück und als wir in den Weg einbogen entdeckte ich in der Einfahrt des ersten Hauses einen wunderschön dunkelbraunen, lebensgroßen Elch stehen. Hier lebt wohl einE KünstlerIn- hat sich einen Holzelch in die Einfahrt gestellt. Ich fragte Martin- ist der vielleicht echt? In dem Moment bewegte sich das Tier nachdem es sich offenbar die gleiche Frage über uns gestellt hatte und trabte davon. Für ein Foto waren wir natürlich viel zu spät. Es war ein schönes Tier und diesmal sogar mit Geweih. Voll Begeisterung und sich darüber wundernd welche Assoziationen man manchmal knüpft wenn man mit irgendetwas an einem Ort nicht rechnet radelten wir den gemähten Gårdsveien entlang und fanden ein idyllisches Plätzchen für unser Zelt. Auf der einen Seite hörte man die Schafe määhn und auf der anderen Seite das Wasser plätschern.

6.7.2019
In der Früh nieselte es und wir hatten dieses Mal keine Lust darauf zu warten das es aufhörte. Wir beschlossen das Frühstück in das Café, welches wir vom 4.7. kannten, zu verlegen und so packten wir alles rasch zusammen und fuhren los. Im Café frühstückten wir und wärmten uns auf. Danach ging es abgesehen von einem kurzen Umweg über Barstrand- der Name war zu verlockend, aber weit und breit keine Bar in Sicht nur ein kleiner Nahversorgerladen dem ich eine Tafel Schokolade abkaufen musste, zügig weiter nach Henningsvær. Im ersten Café war es gestopft voll, ebenso im zweiten. Beim dritten Versuch hats geklappt und wir erwischten einen Platz. Es hatte inzwischen zu regnen begonnen und so wollten wir eigentlich einen trockenen Ort zum Übernachten haben. Nach unserer Online Recherche war allerdings alles ausgebucht. Ausser ein Quartier blieb offen da es hier keine online Buchungsanfragemöglichkeit gab. Da das Quartier nicht weit entfernt war beschlossen wir direkt hinzuradln statt anzurufen. Bis dahin schafften wir es nicht, denn schon davor fiel Martin ein Schild mit "Room for rent" und zwei Telefonnummern auf. Wir ergriffen die Chance und probierten es. Ja das Zimmer war noch frei- verwirrend war es allerdings zu dem Zimmer auch zu kommen. Wir meinten: wir stehen bei dem Schild- der Besitzer jedoch konnte uns nicht sehen. Hmmmmm komisch. Nachdem Martin die detaillierte Adresse erfragte, wussten wir auch wo wir hin mussten und es stellte sich heraus, dass ein zweites Schild direkt vor der Unterkunft stand, wir aber bei einem anderen 1km weiter. Das Zimmer entpuppte sich als geräumige Wohnung und auch unsere Räder durften wir in die Werkstatt stellen. Zufrieden über diesen wunderbaren Zufall und das Glück machten wir es uns gemütlich und gingen noch eine Kleinigkeit in das Café Nummer eins essen- da bekamen wir nun auch Platz da sich die TagestouristINNen offenbar schon auf die Weiterreise gemacht hatten. Mit gut gefülltem Magen kuschelten wir uns nach langer Zeit wieder in richtige Betten mit richtiger Bettwäsche! Morgen soll das Wetter besser werden.... wir werdens sehen.

7.7.2019
...tatsächlich um 8:00 Uhr schien die Sonne und wir entschieden uns zu dem Bäckerhäuschen zu pilgern das wir gestern gesehen hatten. Der Ort war noch total verschlafen- keine TouristINNen. Und so machten wir noch schnell eine Tour durch den erwachenden Ort.

Hier und da wurde noch vorbereitet bevor es voll wurde.

Das Bäckerhäuschen war leider geschlossen.

Dafür nahmen wir einen Frühstückskaffee und -kakao in dem einzigen Café der Insel das um 8:00 schon geöffnet hatte. Danach frühstückten wir gemütlich in unserem Quartier und beschlossen noch den ganzen Tag hier zu verbringen und verlängerten unseren Aufenthalt. Wir entschieden auf den Haushügel vor Henningsvær zu steigen um bei diesem guten Wetter eine Aussicht auf die Inseln und das Festland zu bekommen. Während sich einen ganze Karawane auf den 541m hohen Festvagstinden schob, zweigten wir auf den nur 211m hohen Nipen ab. Auch von hier "unten" hatte man eine tolle Aussicht auf Henningsvær

inklusive dem angeblich coolsten Fussballplatz der Welt,

das Festland

und den türkisblauen Stränden.

Von dem französischen Radlerpärchen (siehe Blog 15) haben wir den Tipp bekommen bei diesem Fussballplatz zu zelten. Wo soll man da denn zelteln, wenn die ganze Insel ein einziger Fussballplatz ist? Laut Martin natürlich am besten im Strafraum- ha, das soll er mir zeigen- ist ja ein Kunstrasenplatz- die wären erfreut wenn wir dort unser Zelt aufgeschlagen hätten- abgesehen davon ist es verboten. Wir stiegen also wieder vom Nipen ab.

Auf unserem Rückweg in den Ort halfen wir noch geschwind zwei Französinnen ihren Campingvan aus einem Gatschloch zu schieben bevor wir uns im Café Nummer 2 einen Nachmittagsimbiss genehmigten. So nun haben wir fast alle Cafés in Henningsvær durch und können guten Gewissens weiter nordwärts radln.

Gesamtkilometerstand: 4975km

Lösung: Schleifstein für die Sense

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