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26.6.2019, katrin[at]lightriders[dot]info, martin[at]lightriders[dot]info | ||
Unsere Route |
Am Abend des 21.6. verließen wir Bodø und setzten mit einer ca 4stündigen Fährfahrt nach Røst über. Røst besteht aus 365 Inseln wobei nur die Hauptinsel Røstlandet besiedelt ist. Auf Røstlandet angekommen, wurden wir sofort auf das Lundefestival aufmerksam (Lunde=Papageitaucher).... ...und auf den hier zahlreich herumhängenden Fisch (auch geruchstechnisch). Die Insel ist definitv nichts für Personen mit einer Aversion gegen Fischgeruch. Leider (oder gottseidank) wurde die Geruchsfotografie noch nicht entwickelt. Wir machten uns auf den Weg zu dem hiesigen Campingplatz und genehmigten uns für die nächsten 2 Nächte eine Hütte. Von dem Campingplatzbesitzer wurden wir ebenfalls auf das an diesem Wochenende stattfindenden Lundefestival aufmerksam gemacht. Wir recherchierten natürlich gleich nach dem Programm. Da es bereits recht spät war, hieß es für heute gute Nacht. Am nächsten Tag führte unser erster Weg in den Supermarkt um uns für das Wochenende zu versorgen. Alles in dem Ort stand ganz im Zeichen der Papageitaucher. Nachdemwir unsere Einkäufe in der Hütte abgeladen hatten, erkundeten wir das flache Røstandet mit den Rädern. Als erstes schauten wir in der Schule vorbei. Dort gabe es auf Grund des Lundefestivals einige Verkaufsstände von lokalen Produkten und auch Kaffee und Kuchen. Gestärkt setzen wir unsere Fahrt auf der Insel fort. Die Insel machte auf uns einen sehr ursprünglichen und wenig touristischen Eindruck. Während die Hauptinsel Røstlandet flach ist, sind die umgebenden Insel doch etwas schroffer An unserem 2. Tag auf Røst schliefen wir uns so richtig aus und stattetem dem Lundefestival nochmals einen Besuch ab. Bei Kaffee und Kuchen hörten wir uns einen Vortrag über den hier lebenden und brütentend Vogelbestand an. Meine Norwegischkenntnisse stießen hierbei an ihre Grenzen. Danach packten wir unsere Sachen wieder auf das Rad und bevor uns auf den Weg zur Fähre machten, wohnten wir noch dem Spektakel des St. Hans Feuers bei. Ein riesiger Holzstoß wurde im Zuge des Festivals angezündet. Am Abend nahmen wir dann die Fähre weiter nach Værøy. Hier angekommen fuhren wir vorbei an dem alten Flugplatz zu einem Zeltplatz der uns von einem Münchner Radtouristen gezeigt wurde. Noch schnell das Zelt aufgestellt und ein Mitternachtsimbiss. Am nächsten Tag war es trüb und wir radelten ohne Gepäck die 10km zurück in den Ort um im Café neben dem Supermarkt einen Kuchen zu essen. Danach wollten wir auf den Håheia fahren da eine Straße dort hinauf führen sollte. Die Straße gab es auch, allerdings durften wir den Tunnel nicht befahren. Wir entschlossen uns die Radln zu schultern und den Tunnel auf dem Wanderweg zu umgehen. Ich gab nach ca einem Fünftel auf und drehte um- ich würde das Rad ja auch wieder runterschleppen müssen und das widerstrebte mir- da geh ich doch gleich zu Fuß. In der Zwischenzeit war Martin schon oben an der Straße angekommen und wir beschlossen dass er zu dem Aussichtspunkt fährt während ich für Essensnachschub im Supermarkt sorgen würde. Es würde sich zeittechnisch nicht ausgehen das ich zu Fuß hinaufgehe, dann hätte der Supermarkt bereits geschlossen und wir nix zum Essen. Also rollte ich zum Supermarkt und Martin strampelte auf den höchsten Punkt in der Hoffnung dort die Aussicht fotografieren zu können die es von der Insel auf jedem Prospekt zu sehen gibt. Leider! Am Gipfel ist eine riesige Radarstation aufgebaut und es gibt keinen, wie erwartet, komfortablen Aussichtsplatz. Stattdessen musste man sich an einer Eisenkette über einem Abgrund "abseilen" um überhaupt nur annähernd einen Blick auf die Berge die wie ein Drachenschwanz ins Meer verlaufen zu erhaschen. Das wäre nix für mich. Und das Wetter war auch suboptimal. Nachdem wir uns beim Supermarkt getroffen hatten fuhren wieder zu unserem Zeltplatz zurück und haben noch im Trockenen Bacalao (Fischeintopf) gekocht- besser gesagt aufgewärmt. Nachdem wir gegessen hatten ging es auch schon los- es fing an zu regnen und starke Windböen zerrten an unseren Zeltstangen. Die ganze Nacht ging das so. Daher krochen wir am nächsten Tag erst gegen 12:00Uhr aus dem Zelt als es aufgehört hatte zu regnen. Es war bewölkt und so beschlossen wir den Wanderweg entlang der Küste Richtung eines alten verlassenen Fischerdorfes "Måstad" zu machen. Auf schmalen Wegen, über Steine und durch hohe Schafgarbenwiesen wanderten wir bis in Sichtweite des Dorfes. Den Rest ersparten wir uns da ich den schmalen Pfad an der Steilküste verweigerte. Auf diesem letzten Stück des Weges schwirrte zweimal ein Papageitaucher über unsere Köpfe. Das Fluggeräusch ist derart einzigartig dass man die Vögel eher hört als sieht. Auf dem Weg zurück machten wir noch einen kurzen Abstecher in Richtung Kalkomnan da man hier etwas näher an die Papageitaucherfelsen heran kommen sollte aber es hat sich leider keiner mehr gezeigt. Nach einer Brotpause gingen wir wieder den ganzen Weg retour zu unserem Zeltplatz. Das Wetter blieb trüb- auch am nächsten Tag, sodass wir auch am 26.6. erst gegen Mittag anfingen unsere sieben Sachen zusammenzupacken. Wir schafften es noch halbwegs trocken nach Sorland in das Café wo wir bis zur Sperrstunde um 17:00 die Wartezeit bis zur Fährfahrt nach Moskenes um 22:45Uhr überbrückten. Glücklicherweise gab es nur über der Straße entfernt ein Pub welches um 17:00 öffnete um hier weiter auf die Fähre zu warten. Hier angekommen wurden wir gleich gefragt woher wir den kamen. Aus Österreich? Wie kommt man darauf gerade auf diese Insel zu kommen? Man erzählte uns, dass wir wirklich Pech mit dem Wetter hätten. Es sind die ersten 3 Tage die so schlecht wären. Davor wäre es sonnig und warm gewesen. Üblicherweise ist es hier auf der Insel eher schön- also wirklich Pech. Naja, da kann man nix machen. Wie der Name der Insel schon sagt: Værøy-Wetterinsel. Wir hoffen auf besseres Wetter auf dem Rest in Lofoten....Wann wird es wieder richtig Sommer? Gesamtkilometerstand: 4652km
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