14- AN DER NORDSEEKÜSTE
19.4.2019, katrin[at]lightriders[dot]info
Unsere Route

Am Montag dem 15.4. verließen wir bei strahlendem Sonnenschein aber sehr frischen Temperaturen Hamburg. Es ging wieder entlang der Elbe wo wir einigen riesigen Containerschiffen bei ihrer Fahrt stromauf begegneten.

Ein Unterschied zu dem bisherigen Teil des Elbradweges ist, dass die Radwege nun nicht mehr vorbei an den Deichinstandhaltungs-Schafherden führen, sondern mittendurch. Das gefällt mir besonders gut, da es momentan ganz viele kleine, kuschelige Lämmchen gibt die einfach nur süß zum Anschauen sind. Der Nachteil ist, dass wir dadurch bisher schon gefühlte 1000 Gatter auf und zu gemacht haben.

Ein großräumiger Umweg nach Elmshorn, wegen der saisonal geschlossenen Sperrwerke der Pinnau und Krückau, bescherte uns 10km mehr auf unserem Tacho und unserem Weg nach Glückstadt. Hier sollten wir den Glückstädter Matjes probieren. Das taten wir auch und trafen dabei einen Kellner aus Salzburg- der uns natürlich sofort als ÖsterreicherIn identifizierte, uns allerdings in die Steiermark verortete. Nach der Richtigstellung bekamen wir trotzdem unseren Glückstädter Matjes

Nach Glückstadt ging es wie gehabt an vielen Lämmchen vorbei und bei strahlendem Sonnenschein aber noch sehr kaltem Wind aus Ost in Richtung Brunsbüttel. Da kurz nach Brunsbüttel die Elbe in die Nordsee fließt, konnten wir auf unserem Weg nach ca 1500km Fahrt das erste Mal seit wir auf Tour sind das Meer sehen.

In Brunsbüttel ging es mit der Fähre auf die Dithmarscher Seite des Nord-Ostseekanals, welcher wie der Name sagt die Nordsee mit der Ostsee verbindet, und zu einem Eiscafé. Trotz unseres Glücks mit dem Wetter bisher (*klopf auf Holz*) scheint es hier des öfteren zu regnen- wer würde sonst Automaten für Regenschirme betreiben?

Von Brunsbüttel ging es weiter entlang des Nord-Ostseekanals- dies wurde uns von unseren Hamburger Freunden empfohlen. Dabei überschritten wir auch gleich den 54. Breitengrad.

Und: heute durften wir die herzliche Gastfreundschaft von Monika- Marks Mutter- genießen. Sie sagte Mark spontan zu, dass wir unbekannterweise bei ihr übernachten dürfen. Dieses Angebot nahmen wir gerne an und wir wurden mit Kaffee und Kuchen willkommen geheißen. Tommy, der Hund des Hauses, flippte angesichts unseres Auftretens mit Fahrrädern, Sonnenbrillen und Radhelmen aus, beruhigte sich aber schnell und entwickelte sich sehr bald zu einem Schoßhündchen. Von Monika wurden wir wirklich verwöhnt und so traten wir unsere Weiterreise gut versorgt am nächsten Tag an. Wir danken Monika für ihre spontane Gastfreundschaft, dem netten Abend mit ihr und die wirklich liebevolle Versorgung.

Bei strahlend blauem Himmel radelten wir weiter durch Schleswig-Holstein- dem echten Norden wie man hier liest:

Es ging durch Heide nach Friedrichstadt- einem ausserordentlich entzückendem Städtchen.

Neben einem kleinen Spaziergang durch die süßen Gassen, füllte ich auch mal wieder die Luft in meinen Reifen nach. Und so rollten wir flott weiter bis nach Husum. In Husum angekommen ließen wir es uns nicht nehmen noch einen Abstecher an die Nordseeküste zu machen. Idyllisch blickten wir in der Abendsonne auf Strandkörbe und Nordsee. Genauso habe ich es mir hier vorgestellt- an der Nordsee:

Eigentlich fühlt es sich gar nicht so an als ob wir schon so viele Kilometer in den Beinen hätten oder als ob wir schon so lange unterwegs wären- aber wir haben es doch tatsächlich in 4 Wochen bis an die Nordsee geschafft. Darauf wurde natürlich angestossen. An der Nordsee genossen wir natürlich Fisch zum Abendessen. Da hier aber offensichtlich die traditionelle Art der Zubereitung eher dem Frittieren statt dem Braten ähnelt haben wir nun Fettreserven für die nächsten Tage oder Wochen. Auch für heute fanden wir eine herzliche Unterkunft. Unsere Räder wurden versorgt und selbst Kater Emil hieß uns willkommen. Wir bekamen auch noch einen hauseigenen Schlummertrunk serviert- ein sehr angemessener Ausklang für diesen Tag

Nach einem liebevoll angerichteten Frühstück starteten wir bei tollstem Wetter. Ab nun geht es entlang- entlang an der Nordseeküste...

... dem Watt...

...und natürlich durch die Schafe.

Wir fuhren einen Abstecher zum Beltringharder Koog, ein Teil des Nationalparks Wattenmeer. Hier laben sich jedes Jahr im Frühjahr und Herbst die Zugvögel für ihre Weiterreise. Wir haben vor allem Nonnengänse und Graugänse gesehen. Spontan entschieden wir uns noch einen Abstecher auf die Hamburger Hallig zu machen.

Halligen sind Marschinseln im Wattmeer die im letzten Jahrtausend durch Aufschlickung entstanden sind. Da diese bei Sturmfluten oft überschwemmt werden, wurden Häuser auf künstlich aufgeschütteten Hügeln- sogenannten Warften- gebaut. Erreichbar sind die Halligen entweder per Schiff- das aber nur bei Flut- oder über eigens gebaute Dämme für Schmalspurzüge- wie hier dem Lorendamm zur Nordlandischmoor:

Wir sind nur zufällig auf diese Halligen und die Möglichkeit des Besuchs der Hamburger Hallig aufmerksam geworden und umso mehr freut es mich, dass wir diesen Abstecher gemacht haben- auch wegen des Wattmeersalats, der Krabbensuppe und dem hausgemachten Kirsch-Marzipankuchen. Ein paar Kalorien mehr können bei dem Ostwind nicht schaden gegen den wir bei der Rückfahrt "an Land" ankämpfen mussten.

Gut gestärkt geht es nun weiter durch das Marschland und entlang der Nordseeküste nordwärts. Nächstes Ziel: Dänemark

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