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18 - BLESS ÍSLAND! AUF WIEDERSEHEN ISLAND!  
22.10.2023, Katrin und Martin
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19.9.2023-27.09.2023
Wir verbringen schöne Tage in Islands Hauptstadt Reykjavik.

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19.09.2023 - Shopping
Heute ist es regnerisch. Wir starten den Tag damit, dass wir uns mit dem Radler aus Australien zum Frühstücken treffen. Danach schlendern wir durch die Einkaufsstraßen und Souvenirläden rund um die Hallgrimskirkja.

Am Abend treffen wir uns nochmals mit unserem australischen Radlfreund und gehen gemeinsam essen.

20.09.2023 – Grótta und Kvikka
Heute ist tollstes Wetter. Nach einem Frühstück in dem zweitältesten Haus der Laugavegur  spazieren wir zum Hafen. Vor dem Maritimen Museum sehen wir ein sonderbares Monument. Dort tummeln sich Leute, die auf den Podesten herumkrabbeln und mit ihren Smartphones Fotos schießen.

Vielleicht ist das Monument ganz neu – sieht irgendwie so aus, als wenn die Fliesen des Podestes ganz frisch verlegt wurden. Vielleicht machen die einen Qualitätscheck der Verfugung? Bei näherem Betrachten der Fliesen stellen wir fest, dass da in alphabetischer Reihenfolge klein gedruckt eine Unmenge an Namen oder Bezeichnungen steht. Wir rätseln, was das für ein Monument sein soll? Vielleicht ist das irgendein Denkmal von einem Schiffsunglück und hier sind die Namen der Opfer zum Gedenken eingeprägt? Martin meint, das ergäbe keinen Sinn, denn es stehen auch Bezeichnungen da, die definitiv keine Namen sind. Wir grübeln, finden aber nirgends eine Infotafel dazu. Auch das Monument selbst lässt uns nicht erkennen, worum es sich handelt. Naja, wir können das ja irgendwann mal recherchieren. Im Internet findet man dazu sicherlich Informationen. Wir machen uns jedenfalls weiter auf den Weg zum Leuchtturm Grótta. Kurz vor dem Leuchtturm kommen wir auch beim Hot Pot „Kvikka“ vorbei. Das ist der kleinste Hot Pot unserer Tour. Ideal um die Füße zu wärmen!

Der Leuchtturm ist nur über eine kleine Sandbank erreichbar, die bei Flut wahrscheinlich unter Wasser steht. Wir haben aber Glück und kommen trockenen Fußes auf die Leuchtturminsel.

Am Weg zurück kommen wir wieder im Hafen von Reykjavik vorbei. Nach einem Café-Besuch haben wir noch Zeit, bevor wir uns wieder mit unserem australischen Radl-Freund zum Abendessen treffen. Wir beschließen, in einer Bäckerei mit Cocktailbar auf einen Aperol einzukehren. Es scheint der erste Aperol des heutigen Tages zu sein und für uns wird eine frische Flasche Prosecco mit einem lauten „Plopp“ und Gejohle geöffnet. Wunderbar! Wir stoßen auf unsere gelungene Islandreise an. Dann spazieren wir zum Abendessen wieder Richtung Hafen. Ich schlage vor, dass wir doch noch gemeinsam Eis essen gehen könnten. In Island gehört Eis essen einfach dazu. Das finden alle gut und nach einer kurzen Recherche finden wir ein Eisgeschäft hinter dem maritimen Museum. Also los! Auf dem Weg zum Eisgeschäft im Hafen kommen wir wieder an dem Monument ohne Infotafel vorbei. Schon wieder kriechen einige Leute suchend am Podest herum und fotografieren wie wild herum. Wir bleiben stehen und rätseln weiter. Wir kommen mit einem Mann ins Plaudern und er löst das Rätsel auf. Das Monument ist ein Denkmal für ein Online-Videospiel und alle registrierten Spieler:innen bis zu einem  gewissen Stichtag wurden mit ihren Nicknames auf den Fliesen verewigt. Als ich dem Mann erzähle, dass wir dachten es sei irgendein Denkmal und wir uns schon über teilweise komische Bezeichnungen, die auf den Fliesen standen, gewundert haben, lachen wir alle darüber. Spannende Sache, was es alles gibt! Das Eisgeschäft ist schnell erreicht und ich entscheide mich für die Eissorte Rye-Bread (Roggenbrot). Als ich bestelle, fragt mich die Dame, ob ich das Eis denn schon kenne. Ich verneine. Daraufhin reicht sie mir eine kleine Kostprobe, denn die Leute lieben oder hassen diesen Geschmack. Ich solle es lieber vorher probieren. Das ist aber nett! Mir schmeckt es und ich nehme eine Kugel davon. Eisschleckend schlendern wir wieder in Richtung Hallgrimskirkja und Laugavegur zurück, wo sich unsere Wege trennen. Es ist bereits dunkel, aber keine Spur von Nordlichtaktivität.

21.09.2023 - Perlan
Auch heute ist wieder Traumwetter. Wir beschließen zum Perlan-Museum zu wandern. Dort gibt es eine Aussichtsplattform und wir wollen das schöne Wetter nutzen, um den Ausblick über die Stadt zu genießen. Wir haben wirklich ein tolles Panorama. Sogar den ca. 140 km entfernten Snaefellsjökull können wir bei dem Traumwetter erkennen.

Danach geht es noch ins angeschlossene Café in der Glaskuppel.

Danach spazieren wir zum Strand. Dort gibt es auch einen Hot Pot. Nicht nur der Hot Pot ist gut besucht, sondern auch im Meer tummeln sich einige Leute. Eine Frauengruppe spaziert Hand in Hand und singend in das sicherlich eher kühle Meer.

Sie genießen offensichtlich die Sonne und freuen sich über das schöne Wetter. Hier ist reger Betrieb. Immer wieder kommen Leute, gehen ins Meer schwimmen und danach in den Hot Pot. So scheinen sich die Leute hier abzuhärten. Wir schlendern wieder zurück in die Stadt und gehen noch beim Opern- und Konzerthaus von Reykjavik vorbei, der Harpa. Ein wirklich schönes und architektonisch interessantes Gebäude.

Danach  besuchen wir eine Bäckerei bevor wir in unserer Unterkunft gehen um unsere Fotoausrüstung zusammenzusuchen. Wir machen uns auf den Weg Richtung Harpa, um die Abendstimmung einzufangen und auf das Nordlicht zu warten. Wir machen gleich ein paar Bilder der beleuchteten Harpa bei Nacht, sozusagen als Aufwärmübung.

Anfangs gibt es nicht viel Nordlicht zu sehen, und wir spazieren zu der Sun Voyager Skulptur.

Falls Nordlicht auftauchen sollte, wäre das ja ein schöner Vordergrund. Es haben sich dort schon ein paar Leute versammelt,  die wie wir mit gezücktem Handy oder Kamera bereit stehen und auf das Nordlicht warten. Die Prognose war für heute Nacht nicht sehr vielversprechend aber plötzlich, wie aus dem Nichts, da legt das Nordlicht los und wir bekommen für kurze Zeit eine nette Show zu sehen. Für uns war es etwas neues, das Nordlicht in einer großen Stadt mit der Straßenbeleuchtung zu beobachten.  Es war auch eine nette Abwechslung für uns, es zusammen mit anderen Menschen zu beobachten, die sich genauso wie wir über das Spektakel gefreut haben. Sogar nachdem die Vorstellung vorbei war wurde noch gejubelt als die Fotos durchgesehen wurden und  gute Aufnahmen geglückt sind. Normalerweise sind wir bei der Nordlichtbeobachtung mit unserer Kamera allein an einem menschenleeren und stockdunklen Ort, es war also für uns eine wirklich neue Erfahrung.

22.09.2023 - Organisation
Für heute haben wir uns am Flughafen ein Mietauto für die letzten Tage reserviert. Wir wollen heute alles für das Verpacken der Räder organisieren. Wir starten also in der Früh mit dem Flughafenbus in Richtung Keflavik. Am Flughafen angekommen schauen wir zuerst einmal gleich im Bike Pit-Container nach, ob dort vielleicht jemand Radschachteln gelassen hat. Als wir dort Mitte Juli unsere Räder mitten in der Nacht zusammengebaut haben, waren dort einige Kartons. Leider nein. Es scheint, als ob hier erst kürzlich zusammengeräumt wurde. Schade. Wir gehen ins Flughafengebäude um unseren Mietwagen abzuholen. Mittlerweile hat sich dort eine lange Warteschlange gebildet. Na gut, gehen wir erst einmal auf einen Kaffee und ein Croissant. Vielleicht hat sich bis dahin die Schlange verkürzt. Als wir wieder zu dem Schalter kommen, hat sich die Warteschlange kaum verändert. Egal, wir stellen uns einfach an und es geht dann eigentlich auch ganz flott, bis wir unseren Mietwagen entgegennehmen können. Auf dem Rückweg in die Stadt mache ich gleich noch ein Radgeschäft ausfindig, das am Weg liegt. Wir haben Glück und bekommen zwei gute Radschachteln. Im Baumarkt nebenan besorgen wir gleich auch noch Klebeband. Am Ausgang stehen kleine Verpackungskartons zur freien Entnahme. Die packen wir auch gleich noch ein, damit wir Verpackungsmaterial für die empfindlichen Komponenten der Räder haben. Dann besorgen wir noch eine Transporttasche für Martin. In Nullkommanichts haben wir alles gefunden, was wir brauchen. Es geht zurück zu unserer Unterkunft. Wir beschließen, noch das Perlan Museum zu besuchen. Gestern waren wir ja nur auf der Aussichtsplattform und im Café.  Das Highlight war die ca. 100m lange künstliche Eishöhle mit konstanten -10 °C. Hier kann man erleben, wie es sich im Inneren eines isländischen Gletschers anfühlt. Normalerweise ist das Fotografieren in Museen nicht gestattet, hier war es aber sogar ausdrücklich erlaubt.

Die echten Gletscher haben wir ja nur von der Weite zu Gesicht bekommen. Nach dem Museumsbesuch beschließen wir, gleich einmal mein Rad zu verpacken. Heute Abend sind Wolken, und da gibt es eh kein Nordlicht zu sehen. Also nutzen wir die Zeit, damit wir zum Schluss keinen Stress haben und auch noch Zeit hätten, etwas zu organisieren/zu beschaffen falls wir noch irgendetwas zum Verpacken brauchen sollten.

23.09.2023 - Vík
Heute machen wir einen Ausflug mit dem Mietauto. Wir wollen die Möglichkeit nutzen, in den Süden Islands zu fahren. Anfangs geht es durch eine wunderbare Vulkan- und Lavalandschaft.

Heute weht kräftiger Wind und je weiter Süd-ostwärts wir kommen, desto stürmischer und regnerischer wird es. Wir kommen durch Selfoss durch und fahren kurz auf der Strecke, die wir am… entlang geradelt sind. Später kommen wir auch am Skogarfoss vorbei. Als wir die Auto- und Menschenmassen sehen, drehen wir gleich wieder um und fahren weiter. Danach geht’s am bekannten Eyafjallajökull vorbei. 

Mittlerweile ist wirklich Islandwetter, so wie wir es uns vorgestellt haben. Der Wind pfeift und peitscht den Regen durch die Gegend. In Vik angekommen besorgt Martin im Supermarkt eine Jause und im Auto warten wir ab, ob der Regen vielleicht etwas weniger wird. Langsam wird der Regen etwas schwächer und wir fahren zum Schwarzen Strand - Víkurfjara. Wir schlüpfen in unsere Regenmontur und kämpfen uns gegen den Wind an den menschenleeren Strand. Ein mystisches Panorama erwartet uns. Im Nebel sind die Felsformationen, die aus dem Meer ragen zu erkennen, davor tobt bedrohlich die Brandung.  Heute ist definitiv kein Badewetter! Um Vik herum gibt es die gefährlichen Sneakerwaves – also halten wir genügend Sicherheitsabstand zum Wasser. In kurzer Zeit ist unsere Regenmontur waschelnass – wir selbst bleiben aber weitgehend trocken.

Wir kämpfen uns zurück zum Auto, ziehen uns um und fahren zurück Richtung Reynisfjara. Wir hüpfen wieder ins Regengewand und diesmal schiebt uns der Wind in Richtung Strand. Heute gilt am Strand Gefahrenstufe gelb. Auch hier muss man auf die Sneakerwaves achten. Die sind nämlich lebensgefährlich. Das sind Wellen, die um so viel weiter und mit so viel mehr Kraft auf den Strand schwappen als alle Wellen zuvor. Daher erwartet man sie nicht. Sie haben aber eine so starke Sogwirkung, dass einem die Füße weggezogen werden und man ins Meer  hinausgezogen wird. Also halte ich doch lieber einen größeren Sicherheitsabstand ein. Sicher ist sicher! Die Brandung sieht sowieso schon gefährlich genug aus.

Der Wind peitscht den Regen über den schwarzen Strand das es eine Freude ist. Richtiges Islandwetter. Uns gefällt’s. Aber auch nur deshalb, weil wir bei diesem Wetter nicht radeln müssen sondern danach ins trockene und warme Auto steigen. Nach dem Erlebnis machen wir uns wieder auf den Heimweg. Am Abend ist Martins Rad dran mit dem Verpacken.

24.09.2023 – Vulkan Fagradalsfjall
Heut scheint wieder die Sonne und es geht es in Richtung von dem im Juli ausgebrochenen Vulkan. Seit Anfang August ist der Vulkan Lítli Hrutur nicht mehr aktiv. Wir würden uns trotzdem gerne die Gegend dort anschauen. Sowohl 2021 und 2022 sind im Gebiet des Fagradalsfjall zwei Vulkane ausgebrochen. Alleine die Anfahrt über den Kleifarvatn war grandios.

Wir sind dann ca. 2 km zu einem Aussichtspunkt gegangen, der uns einen Blick über das Lavafeld von 2021 gegeben hat. Bis zum Aussichtpunkt zum Litli Hrutur sind wir nicht gewandert, denn das wäre eine 20km Wanderung gewesen. Wir haben uns mit dem zwei Jahre alten Lavafeld begnügt. Alleine das war imposant genug.

Am Rückweg sind wir dann noch bei den dampfenden Quellen von Krýsuvík stehen geblieben.

25.09.2023 - Packen
Heute war packen angesagt.

26.09.2023- Abschied
Unser Flug geht erst um zehn Minuten nach Mitternacht. So haben wir noch den ganzen Tag zur Verfügung. Unsere Radschachteln und unser Gepäck verstauen wir im Auto. Dann machen wir noch einen Ausflug in das Walmuseum. Hier sind Wale in Lebensgröße ausgestellt. Wir haben Glück und können noch an einer Führung teilnehmen. Unser Guide gibt uns interessante Informationen zu den einzelnen Walarten. Da das Wetter eher regnerisch ist machen wir uns gleich auf zum nächsten Museum, dem Saga-Museum. Nach unserem Besuch hat es zu regnen aufgehört und beschließen noch eine Abschiedsrunde durch die Stadt zu machen und schlendern durch die Straßen um die Hallgrimskirkja. Uns gefällt es sehr gut hier in Reykjavik. Wir schauen auch nochmal in der Harpa vorbei und gehen dort auf ein Getränk.

Am Abend fahren wir dann Richtung Flughafen. Auf dem Weg bleiben wir im Ort noch auf ein Abendessen stehen. Gegen 22Uhr sind wir am Flughafen. Wir müssen noch eine Stunde warten, bis wir unser Gepäck einchecken können. Das funktioniert alles einwandfrei. Und kurz nach Mitternacht heben wir planmäßig ab. Jetzt heißt es Abschied nehmen von Island und unserer wunderbaren Radtour durch dieses wunderbare Land.

Um 6Uhr Ortszeit landen wir in Wien. Die Morgendämmerung und warme Temperaturen begrüßen uns.

Papa holt uns trotz der frühen Tageszeit ab und wir kommen gut durch den Frühverkehr zurück nach Hause. Jetzt beginnt das Auspacken und Verstauen unserer Sachen. Ich notiere auch gleich noch unsere Fazits aus diesem Urlaub, welches Material hat sich bewährt und welches nicht. Dazu wird es aber einen gesonderten Blog geben.

Island war jedenfalls ein tolles Raderlebnis. Ich habe alles gesehen, was ich mir gewünscht habe zu sehen: die Küstenlandschaft, Wale, Lavafelder, Landschaften wie von einem anderen Planeten, dampfende Quellen, Gletscher, die Steinwüsten des Hochlands, Vulkanlandschaften mit grünem Moos, und jede Menge Hot Pots. Das Wetter war grandios, besser hätte es nicht sein können. Es war einfach ein Traum.

Schön, dass ihr auch diesmal wieder mit dabei gewesen seid!

 

Gesamtkilometerstand: 3023km

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